Beschreibung
Die vorliegende Untersuchung gilt der Rekonstruktion und Analyse des Heimatkundeunterrichts der ersten vier Jahrgangsstufen in der DDR vom Beginn des geregelten Schulbetriebes in der unmittelbaren Nachkriegszeit am 1.10.1945 bis zur politischen Wende Ende 1989. Unter der Zielsetzung, paradigmatische Fragen nach dem Verhältnis von Politik und Pädagogik zu beleuchten, verspricht gerade dieses Sachfach ein besonders ergiebiges Feld zu werden, da es trotz seiner regional und fachpropädeutisch sehr heterogenen Struktur für die gesellschaftspolitische Funktionalisierung und Vereinheitlichung der Schule prädestiniert zu sein scheint. Forschungsmethodisch wird die längsschnittliche Rekonstruktion der Heimatkunde vor allem auf Lehrplanebene vorgenommen, wobei sich beim Nachzeichnen der vollständigen Zeitschiene erstaunlich reformresistente fachstrukturelle Kontinua, methodisch elaborierte und minimalisierte Engführungen, aber auch inhaltliche und thematische Diskontinuitäten und Reduktionen aufweisen lassen.