Beschreibung
Leo Szilard (ursprünglich Leo Spitz) studiert in Berlin Physik, ohne anfangs überhaupt offiziell eingeschrieben zu sein. Dank seiner Brillanz erhält er schließlich doch den Doktortitel und schließt eine enge Freundschaft mit Albert Einstein, der einer seiner Professoren und Nachbarn in Berlin ist. Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 muss Szilard, der jüdischen Glaubens ist, fliehen und gelangt über Wien nach London. Wissenschaftler haben soeben das Neutron entdeckt, winzige Partikel im Kern der Atome, und erkennen, dass darin riesige Mengen Energie liegen. Um diese Energie freizusetzen, bedarf es gewaltiger Kräfte. Alle führenden Wissenschaftler der Welt halten das für unmöglich. Szilard ist besessen von dieser Idee. Rastlos läuft er tagelang durch London, um über das Problem nachzudenken. Als er 1933 an einer roten Ampel steht, und die vorbeifahrenden Autos sieht, überfällt ihn plötzlich ein Gedanke, wie eine Kettenreaktion möglich ist. Was wäre, wenn man ein Neutron in ein Atom schießt und es so spaltet? Es würde weitere Neutronen freisetzen, die dann weitere Atome spalteten und explosive Mengen Energie lieferten. Szilard kommt auf das Prinzip der Überschreitung der kritischen Masse - der Grundzug der Kernenergie und der Kernwaffen. Es ist ein Moment, der die gesamte Welt verändern wird. Sofort ist er fest entschlossen, alles zu tun, damit nicht Deutschland das erste Land sein wird, in dem dies gelingt. Szilard will es vor den Deutschen schaffen. Er lässt sich auf seine Idee ein Patent eintragen und überträgt es an die britische Admiralität, damit seine Erkenntnisse geheim bleiben. Zu einer experimentellen Überprüfung seiner Hypothesen gelangt er noch nicht. Szilard forscht an der Universität von Chicago. Zusammen mit dem Physiker Enrico Fermi erschafft er 1942 den ersten Nuklearreaktor der Welt, und beide erreichen eine Kettenreaktion. So wie Szilard es vorhergesagt hatte. Nach dem Angriff auf Pearl Harbour treten die USA in den Krieg gegen Japan ein. Die Forschung an einer funktionierenden Bombe nimmt in den USA unter dem Codenamen Manhattan-Projekt Geschwindigkeit auf. Szilard verliert allmählich die Kontrolle über die Entwicklung der Bombe. Das Manhattan-Projekt unter General Leslie Groves wird zur Priorität der US-Regierung. Szilard gerät in Streit mit General Groves, der ihn wegen seiner ausländischen Herkunft für unberechenbar hält und ihn sogar der Spionage verdächtigt. Szilard ist verzweifelt. Sein Ziel war es, eine Verteidigungswaffe gegen Hitler zu entwickeln. Die USA machen daraus nun eine Offensivwaffe gegen Japan. Szilard überzeugt eine Gruppe von Wissenschaftlern, eine Petition an den neuen US-Präsidenten Truman zu senden, die Bombe nicht gegen Japan einzusetzen. Aber sie werden von General Groves daran gehindert. Im Juli wird die Atombombe in New Mexico getestet. Als am 6. August 1945 Hiroshima und drei Tage später Nagasaki bombardiert werden, ist Szilard entsetzt. In den folgenden Jahren kämpft er unermüdlich für die friedliche Nutzung der Kernenergie und wendet sich enttäuscht von der Physik ab.