Beschreibung
Liebe Leserin, lieber Leser!
"Du warest mir ein täglich Wanderziel
Viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen,
Ich hatte dir geträumten Glücks so viel
Anzuvertraun, so wahren Schmerz zu klagen "
So beginnt das Gedicht "Jetzt rede du!" von Conrad Ferdinand Meyer, mit dem wir unsere Juli-Ausgabe in alle Himmelrichtungen senden und das nicht nur, weil wir eine Reportage über den Wald im Heft haben.
In der zweiten Strophe überwindet der Dichter sich und seine Bedürfnisse und Befindlichkeiten und wendet sich ganz dem andern zu:
"Und wieder such ich dich, du dunkler Hort,
Und deines Wipfelmeers gewaltig Rauschen
Jetzt rede du! Ich lasse dir das Wort!
Verstummt ist Klag und Jubel. Ich will lauschen."
Nicht nur gegenwärtig, da aber vielleicht gerade ganz besonders, ist die Kunst des Lauschens auf die Geschichte des Gegenübers wesentlich für unser Miteinander. Es gibt mehr als die eigene Sicht auf die Dinge. Es gibt Töne und Zwischentöne, mal wohlig und schön, mal schief und schaurig, die wir in unserem eigenen Rauschen manchmal jedoch überhören. Zusammen mit unseren machen sie aber erst den vollen Klang des Lebens aus.
Für den Gesamtklang unserer Juli-Ausgabe haben wir ganz in diesem Sinne viele Stimmen und Haltungen, Geschichten und An- sowie Einsichten zusammengetragen, die Sie zum Lesen und Lauschen anregen mögen.
Einen schönen Juli wünscht im Wald und daheim,
herzlich
Maria A. Kafitz
Autorenportrait
a tempo ist das Magazin für das Leben mit der Zeit.
a tempo weckt Aufmerksamkeit für die Momente und feinen Unterschiede, die unsere Zeit erlebenswert machen.
a tempo bringt Essays, Reportagen, Interviews über und mit Menschen, die ihre Lebenszeit nicht nur verbringen, sondern gestalten möchten.
Die Idee für dieses Magazin entstand 1999, und im Dezember dieses Jahres erschien auch die erste Ausgabe. Der Name hat nicht nur einen musikalischen Bezug (a tempo, ital. für "zum Tempo zurück", ist eine Spielanweisung in der Musik, die besagt, dass ein vorher erfolgter Tempowechsel wieder aufgehoben und zum vorherigen Tempo zurückgekehrt wird), sondern deutet auch darauf hin, dass jeder Mensch sein eigenes Tempo, seine eigene Geschwindigkeit, seinen eigenen Rhythmus besitzt und immer wieder finden muss.
Inhalt
editorial
Cool bleiben
von Jean-Claude Lin
im gespräch
Geld ist ein gesellschaftliches
Gestaltungsmittel
Aysel Osmanoglu im Gespräch
mit Ralf Lilienthal
augenblicke
Waldesrauschen
von Christian Kaiser
verweile doch
Unbedingt!
von Brigitte Werner
erlesen
Kent Harufs kleine große Welt
gelesen von Michael Stehle
thema
Ciaccona für Maria Barbara
von Martin Lintz
mensch& kosmos
Tanz der Planeten
von Wolfgang Held
das gedicht
Hölderlin 7 / 12
kalendarium
Juli 2020
von Jean-Claude Lin
der himmel auf erden
Hinter der Bühne
von Grit Krüger
erfinder& visionäre
Rosalind Franklin.
Das Geheimnis des Lebens
von Daniel Seex und Wolfgang Held
sprechstunde
Wie alles in uns zusammenhängt.
100 Jahre Anthroposophische Medizin
von Markus Sommer
warum ich ohne kafka nicht leben kann
Sie war ein Sonntagshuhn.
Clarice Lispectors Miniatur "Eine Henne"
von Elisabeth Weller
erlebenswert
Wir sind alle ein wenig Kaspar Hauser geworden. Die Ansbacher Festspiele
von Richard Steel
aufgeschlagen
Fold& Relax. Origami und innere Ruhe
von Kristina Müller
wundersame zusammenhänge
Einfach mal denken
von Albert Vinzens
literatur für junge leser
"Schattengeister" von Frances Hardinge
gelesen von Simone Lambert
mein buntes atelier
Wie hört sich eine Wiese an?
von Daniela Drescher
esskultur
Esst Salat! von Claus Meyer
weiterkommen
Der Einschlag des Glücks
von Rudolf Steiner
sudoku& preisrätsel
tierisch gut
Einfach mal sitzen!
von Renée Herrnkind
bücher des monats
suchen& finden
ad hoc
Grenzwertig
von Maria A. Kafitz
impressum
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