Beschreibung
Eros, der ewig junge Gott der Sehnsucht nach dem Einen, stand bei den Griechen am Anfang aller Dinge. Seinem wilden Treiben mussten in Mythen und Tragödien Götter und Menschen erliegen. Dagegen hat Platon in seinem "Symposion" den Versuch unternommen, den Eros in die Pflicht zu nehmen und ihn der Erkenntnis dienstbar zu machen. An das platonische Symposion anknüpfend, betont der Renaissance-Denker Marsilio Ficino (1433 - 1499) die Gefahr des Selbstverlustes für die von Eros Ergriffenen und hält Mittel und Wege der Selbstbemächtigung dagegen. Dabei bedient er sich nicht nur platonischer und christlicher Argumente, sondern empfiehlt auch magische, astrologische und andere hermetische Praktiken. Kritisch beleuchtet die Autorin die Liebestheorie Ficinos, die den Bogen schlägt zwischen vernichtender Melancholie und einer Apotheose des einsam auf sich selbst gestellten Menschen.