Beschreibung
Überwachung scheint allgegenwärtig, als technologisches Phänomen und als gesellschaftliche Praxis. Martin Blumenthal-Barby interpretiert Filme, die Überwachung auf so verschiedenen Gebieten wie dem städtischen Leben, der militärischen Kriegsführung, der Erziehungspraxis und der religiösen Lehre behandeln. Doch sind es nicht allein diese thematischen Diskurse, die die behandelten Filme für eine Sondierung des Themas Überwachung prädestinieren. Überwachung stellt sich nicht als bloßes Thema dar, das von einer sicheren Betrachterposition aus zu erörtern wäre, sondern als Sichtweise, die wir selbst einnehmen, als Erfahrung, die wir selbst machen. Ohne dass sich dabei eine allgemeine Rezeptionshaltung abzeichnen würde, untersucht Blumenthal-Barby, wie narrative Momente von Überwachung durch spezifische Reaktionen des Zuschauers inszeniert und durchkreuzt werden. Analysiert werden Filme von Harun Farocki, Michael Haneke und Fritz Lang.