Beschreibung
Das menschliche Denken und die menschliche Psyche befinden sich mitten in einem tiefgreifenden Transformationsprozess.Die Dezentrierung und Ironisierung des Subjekts durch Poststrukturalismus, Psychoanalyse und Neurowissenschaft, die Kybernetisierung der Gesellschaft durch quasi-maschinelle Funktionsroutinen, die Machtübernahme des digitalen Codes im Feld des Medialen sowie die sich anbahnende Cyborgisierung des Menschen durch Bio-, Nano- und Neurotechnologie lassen es gerechtfertigt erscheinen, von einem anbrechenden posthumanen Zeitalter zu sprechen. Angesichts dieser Lage scheint es geboten, die Frage Martin Heideggers 'Was heißt Denken?' aus dessen berühmter Vorlesung von 1951/52 auf zeitgenössischem Niveau erneut zu stellen. Sie ins Futur zu setzten heißt, nicht mehr in der Heideggerschen Rückbesinnung auf den Ursprung des Denkens Rettung zu suchen, sondern nach dessen künftigen, womöglich radikal transformierten Gestalten Ausschau zu halten. Unter Beteiligung von Annette Bitsch, Luca Di Blasi, Stefan Herbrechter, Marc Jongen, Rudolf Kaehr, Martin Kurthen, Giovanni Leghissa, Leo Maier, Heiner Mühlmann und Cai Werntgen versammelt der Band ein philosophisches Kolloquium über die Grenzen verschiedener Theoriekulturen hinweg.