Beschreibung
Diese realpolitische Utopie von Walter Müller behandelt an Hand von fiktiven Berichten der SPD-Zeitung "Vorwärts" der Jahre 1918 bis 1930 den Traum einer sozialistischen Weltrevolution und einen sozialistischen Wirtschaftsraum. Zwölf Jahre der Hoffnung, der Geduld, des Erschlaffens; Jahre immer neuer Hoffnung und Enttäuschung, der Verbitterung, der Müdigkeit, der Gleichgültigkeit und der Verzweiflung. Der größte Teil der organisierten Arbeiterschaft folgte 1918 der reformistischen Einheitsparole. Wir begnügten uns leider damit, unseren Unwillen über die Politik der Ebert und Scheidemann, der Wels und Wisseil in Protestresolutionen kundzutun, die natürlich in den Papierkorb wanderten. Die Führer fragten nicht nach unserem Willen. Sie missbrauchten die Macht, die wir ihnen vertrauensvoll übereignet hatten. Auf ihren Plakaten sagten sie: Die Sozialisierung marschiert! In Wirklichkeit aber ließen sie die weißen Garden der Bourgeoisie marschieren... So haben sie die Herrschaft des Kapitals wieder aufgerichtet. Seitdem sind zwölf Jahre vergangen, in denen Reformisten und Kapitalisten Gelegenheit hatten, die Richtigkeit ihrer Theorien unter Beweis zu stellen. Das katastrophale Resultat ist bekannt. Die demokratischen Illusionen sind verflogen.
Autorenportrait
Walter Müller war ein Sozialdemokrat und Gewerkschafter aus Breslau. Er und auch sein Buch waren total in Vergessenheit geraten. Es gab nur einen Eintrag in der "Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums" der NS-Behörden. Dort heißt es: Mueller, Walter: "Wenn wir 1918" Berlin Malik Verlag-Verlag 1930". Von Walter Müller wissen wir nur, dass er im damaligen Breslau Gewerkschaftsfunktionär war, dass er offenbar bis zuletzt der SPD angehörte und 1933 von den Nazis ermordet wurde.
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