Beschreibung
Segelfliegen ist mehr als ein Sport. Segelfliegen bedeutet, sich in der Vorbereitung wie im Flug an Fakten und nicht etwa an Wünschen oder Emotionen zu orientieren. Und dieser Fakten sind sehr viele, angefangen vom voraussichtlichen Wetter, der Luftraumstruktur, der Performance des Flugzeugs, des eigenen gesundheitlichen und mentalen Status, um nur das Wichtigste zu nennen. Eine Unzahl von Fakten ist komplex miteinander verwoben und muss zu einem konsistenten Plan verdichtet werden. Dabei gilt es, Optionen und Risiken mit einzubeziehen. Erst danach kann eine Entscheidung gefällt und diese zur Umsetzung gebracht werden. Während letzterer, also dem Flug, ist immer wieder zu prüfen, ob dieser sich im gegebenen Rahmen bewegt oder ob dritte Einflüsse Korrekturen erforderlich machen. Im letztgenannten Fall gilt es, mitunter unter Zeitdruck, in komplexen Situationen richtige Entscheidungen zu treffen. Segelfliegen heißt auch, sich zu erheben und die Welt aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Segelfliegen heißt im wahrsten Sinne des Wortes, die natürlichen körperlichen und geistigen Begrenzungen des Menschen zu überwinden, und stellt zumindest einen ersten, wichtigen Schritt zum Aufbruch in andere Welten dar. Kompetenzen, die nicht nur beim Fliegen, sondern auch für die Gestaltung der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft, im Privaten wie im Beruflichen, unverzichtbar sind. Deshalb ist Segelfliegen nicht eine Gefahr für die nachhaltige Entwicklung, sondern mit gewährend für die Bewältigung der großen anstehenden Herausforderungen durch einzelne wie unsere Gesellschaft insgesamt. Jürgen hat zahlreichen Menschen genau diese Kompetenzen vermittelt. Damit hat er sich große Verdienste um unser Gemeinwesen erworben, und ich reihe ihn dankbar unter die im Hintergrund still wirkenden Großen unserer Gesellschaft ein.
Autorenportrait
Hermann Roland Bolz, 1952 in Kaiserslautern geboren, erlebte dort eine glückliche Kindheit und Jugend. Angeregt durch seinen flugbegeisterten Vater widmete er sich schon früh dem Modell-, und hierauf aufbauend bereits mit 14 Jahren dem Segelflug, welchen er auch heute noch als Vereinsfluglehrer betreibt. Nach dem Abitur verpflichtete er sich für zwei Jahre bei der Bundesluftwaffe. Sein Wehrdienst war überschattet von den dramatisch-tragischen Ereignissen um die israelische Olympiamannschaft, welche er als stellvertretender Wachhabender im Jahre 1972 auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck unmittelbar erlebte, und die ihn in seiner Lebenseinstellung nachhaltig prägten. Anschließend studierte er Forstwissenschaften in Freiburg im Breisgau. Sein hieran anknüpfender beruflicher Lebensweg umfasst zahlreiche Stationen inner- und außerhalb der Forstverwaltung von Rheinland-Pfalz. So war er nach dem Fall des Eisernen Vorhangs als Amtshelfer in Thüringen, als Verwaltungsmodernisierer in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei und nicht zuletzt als Entwicklungshelfer in Jordanien tätig. Bis zu seiner Ruhestandsversetzung im Jahre 2019 war er Direktor der Zentralstelle der Forstverwaltung in Neustadt an der Weinstraße. Hermann Roland Bolz ist verheiratet und Vater von sieben Kindern. Er ist geprägt durch seinen an weiten Zeithorizonten und komplexen natürlichen und sozioökonomischen Systemen orientierten forstlichen Beruf und inspiriert sich immer wieder durch die einzigartige Weltperspektive des Segelfliegers. Im Mittelpunkt seines Handelns steht der Wunsch, seiner Verantwortung gegenüber künftigen Generationen gerecht zu werden. Daher beschäftigt er sich heute intensiv mit den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Im Fokus steht dabei die Frage der Nachhaltigen Entwicklung der Menschheit.