Mick Saunter beschreibt in "Unerwünschter Besuch" seine fast zwanzigjährige Suche nach dem Grund für seine in der Lebensmitte plötzlich und ohne Vorwarnung auftretende schwere Depression, und der später dazu kommenden Angststörung. Man erfährt sehr viel aus seinem Leben, seine persönliche Entwicklung in den Jahren nach der Diagnose, und wie sich aber auch alles verändert: Sei es im Beruf, in der Familie, die Änderung der Lebensorte, und dem Erkennen von lange unter Verschluss gehaltenen Leidenschaften. Er berichtet offen über seinen Umgang mit der Krankheit und dem Zerbrechen seiner Ehe, über die Abkehr von seinem Beruf als Ladenplaner, hin zur Arbeit mit Menschen mit Behinderungen, der Befreiung im Umgang mit Sexualität und der Erkenntnis, wie er sein Leben ändern muss - um endlich seine Dämonen aus der Vergangenheit loszuwerden.

Mick Saunter flog mit sechzehn vom Gymnasium, wurde Eisenwarenkaufmann, war Funker beim Bund, fuhr Lkw, verkaufte Versicherungen und reparierte Autos. Lernte das Tischler-Handwerk, gründete eine Familie, studierte Holztechnik, und plante über viele Jahre Läden. In der Lebensmitte lernte er eine Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung kennen. Das veränderte in seinem Leben alles: Er begann mit ihnen zu arbeiten, leitete die Arbeitstherapie in einer Suchthilfeklinik, und lebte als Heimleiter gemeinsam mit Menschen, die ständige Betreuung brauchen. Lernte, wie unendlich wichtig es ist das Leben mit dem zu verbringen, was man wirklich will - und fing mit fast Sechzig an zu schreiben. Er ist leidenschaftlicher Motorradfahrer, singt manchmal, und kocht gerne und gut.