Beschreibung
Oskar Panizzas Liebeskonzil handelt vom ersten Ausbruch der Syphilis in Italien im Jahr 1495. Das Stück bescherte dem Autor 1895 ein Jahr Zuchthaus wegen Gotteslästerung. Denn die Lustseuche ist das Ergebnis eines Joint Ventures zwischen Gott und dem Teufel, um die sündige Menschheit zu strafen. Diese Ausgabe von Panizzas Hauptwerk wurde aufwändigst editiert, weitestgehend dem heutigen Sprachgebrauch angepasst, in die neue Rechtschreibung transformiert und mit einem umfangreichen Vorwort des Herausgebers Axel Schnell versehen.
Autorenportrait
Kaum ein anderer Schriftsteller im Kaiserreich Wilhelms II. wurde so hart verfolgt und bestraft wie Oskar Panizza. Aber nur wenige hatten sich auch so konsequent mit den Obrigkeiten dieser Zeit angelegt wie der ehemalige Psychiater. Seine Werke wurden verboten, er selbst juristisch verfolgt. Er ging ins Exil und beendete sein Leben in einer Psychiatrie, in die ihn seine Mutter gesteckt hatte. Zuvor hatte sie ihren Sohn gegen dessen Willen entmündigen lassen. Nach seinem Tod verweigerte die Familie ihm einen Grabstein und verhinderte, dass sein Gesamtwerk von Kurt Tucholsky herausgegeben wurde.