Beschreibung
Im Sommer 2022 wurden die Deutschen mit ungewöhnlich vielen schlimmen Nachrichten konfrontiert: Krieg in der Ukraine, Energiekrise und die Aussicht auf einen kalten Winter, Klimawandel in Form eines langen, extrem heißen und trockenen Sommers, das Sterben der (Fichten-) Wälder, das Fischsterben in der Oder. Diese Häufung katastrophaler Nachrichten hat die Deutschen irritiert. Bis dahin reichlich komfortabel lebend in einem Wohlfahrtsstaat, in sozialer Sicherheit und ausgestattet mit dem Glauben an eine Zukunft, wurden in diesem Sommer viele Menschen in Deutschland zunehmend ratlos und pessimistisch. Der Sommer 2022 war ein Sommer, der gezeichnet war durch wachsende Angst und den Verlust alter Gewissheiten. So ging es auch der Autorin, die im Laufe des Sommers immer mutloser und depressiver wurde. Eines Tages machte sie sich auf, fuhr mit dem 9 Euro-Ticket quer durch die deutsche Provinz - auf der Suche nach Antworten. Was denken die Menschen? Was erwarten sie von der Zukunft? Wie der Protagonist von Christian Krachts Faserland treibt Sabine Riedel ziellos durch Deutschland und versucht, ein aktuelles Stimmungsbild des verstörten Landes zu zeichnen.
Autorenportrait
Sabine Riedel, 1959 geboren, berichtete unter anderem für die Frankfurter Rundschau und Die Zeit aus den Ländern Ex-Jugoslawiens, Russland und der Ukraine. Später boten ihr viele Jahre die Zeitbilder der Neuen Zürcher Zeitung eine publizistische Heimat. Heute schreibt Sabine Riedel für das in der Schweiz erscheinende Magazin Reportagen. Ihre Geschichten erzählen dabei oft von Menschen, die nicht im Fokus der Tagesaktualität stehen und leicht in der medialen Berichterstattung übersehen werden.