Beschreibung
Sprachlöcher ist ein fulminantes, radikales, poetisches Buch. In rund 350 Kurztexten und Aphorismen verbindet Marcus Steinweg analytische Tiefenschärfe mit polemischer Zuspitzung. Seine Texte sind von höchster sprachlicher Dichte und Genauigkeit. Schließlich geht es um den Versuch, einer auf allen Ebenen verrücktspielenden Welt mit Sprache zu antworten. Dabei beweist Steinwegs Denken mit jeder einzelnen Notiz seine Welthaltigkeit. Es lebt von Differenzierungsbereitschaft, indem es Vereinfachung zum Quell ideologischer Verblendung erklärt. Kein Gegenstand, der nicht theoriewürdig wäre. Es geht um die Verflechtung von Sprache und Ideologie, Ressentiment und Politik, Kunst und Gesellschaft, Humor und Hysterie, kurz, um eine Infragestellung des aktuellen Zustands der Welt. Die Löcher in dessen sprachlicher Darstellung werden aufgedeckt und mit Beckett, Kafka, Duras, Weil, Hegel, Nancy und anderen in den Blick genommen.
Autorenportrait
Marcus Steinweg, 1971 in Koblenz geboren, ist Philosoph, lebt in Berlin und ist Professor für Kunst und Theorie an der Kunstakademie Karlsruhe. Er arbeitet seit den Neunzigerjahren mit den Künstlern Thomas Hirschhorn und Rosemarie Trockel zusammen und stellt eigenständige philosophische Begriffsdiagramme her. Viele seiner Texte und Vorträge bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Philosophie.