Beschreibung
Fünfzig Gedichte auf 73 Seiten. - da fliegen lauter kleine löffel aus dem Mund / lauter kleine raketen und / kratzen das fell der welt / die macht einen buckel / in der sonne. - Das lyrische Ich beim Kaffeetrinken. und denkt später etwas tiefer nach: in der mitte / des großen netzes / inszeniert sich das nichts / da verliere ich / mich und dich / so schlimm ist das schöne / wenn ich stürbe / würdest du mir fehlen. - Meist sind die Gedichte Ulrich Bergmanns von einer entwaffnenden Leichtigkeit, und das macht selbst die Härten des Lebens zur Werbung. denn in diesen Gedichten schwebt alles über sicherem Grund. Und hier noch ein Beispiel für die ganz große Leichtigkeit und Schönheit der Liebe: Wir lagen warm in Sommernächten, so vertraut, / ich blieb für eine ganze Weile wirklich gern bei ihr. / Sie sagte oft: ich lebe, wenn ich liebe, nur bei dir. / Ich sagte: ja, ich lieb dich auch, so Haut an Haut / verwandelst du mein Ich im kleinen Tod zum Wir. -
Autorenportrait
Ulrich Bergmann, Bonner Schriftsteller, 1945 in Halle an der Saale geboren. Lehrer 1978-2010, zuletzt am St. Michael-Gymnasium Bad Münstereifel. 2014 Leitung eines Sommerkurses an der Ozean-Universität Qingdao, China (Kafka und die Moderne). Mitherausgeber der Bonner Literaturzeitschrift Dichtungsring. Meine Hand malt Worte. Gedichte aus China (chinesisch/deutsch) mit Illustrationen von Doris Distelmaier-Haas und einem Geleitwort von Wolfgang Kubin, Schiedlberg/Österreich 2015. Doppelhimmel, Roman, Bonn 2. Aufl. 2013.