Beschreibung
In dieser empirischen Arbeit wird gezeigt, wie Erwerbslose den ALG-II-Bezug aktiv, aber eigenwillig als Sicherheitsressource interpretieren und nutzen. Mit der Handlungsstrategie 'Security first' wird nicht eine möglichst schnelle, sondern eine möglichst stabile Integration ins Erwerbssystem verfolgt. Die vorliegende Untersuchung bietet die Grundlage für eine politische Debatte, die jenseits von 'Schuldzuweisungen' gegenüber erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ansetzt. Die Ergebnisse zeigen, wie der Hilfebezug als wichtige Ressource genutzt wird, um weiterhin das Ziel der Arbeitsmarktintegration eigenverantwortlich zu verfolgen. Aber: Arbeit nicht um jeden Preis - 'Security first'!
Autorenportrait
Petra Schütt forscht als Arbeits- und Industriesoziologin am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF München). In diesem Kontext ist die vorliegende Arbeit entstanden, mit der sie 2014 promovierte. Als Mitarbeiterin der Landeshauptstadt München, Referat für Arbeit und Wirtschaft, ist sie mit Grundsatzfragen zur kommunalen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik befasst; zudem ist sie Lehrbeauftragte an der Hochschule München.