Beschreibung
Die Zielvereinbarung ist ursprünglich eine Führungstechnik, bei der sich Führungskraft und Mitarbeiter auf Ziele einigen, die im Unternehmen erreicht werden sollen. Seit Peter F. Drucker diese Methode als 'Management by Objectives' eingeführt hat, sind Zielvereinbarungen ein fester Bestandteil der Managementlehre. Die Managementpraxis haben sie hingegen noch nicht vollständig durchdrungen. Insbesondere der Aus- und Weiterbildungssektor hinkt hinterher. Diese Lücke will der Autor mit seinem Buch schließen: Er zeigt, wie sich Zielvereinbarungen und Finanzierungsformeln als Anreiz- und Belohnungssysteme für Aus- und Weiterbildungseinrichtungen fruchtbar machen lassen. Dass der Fokus auf Gesundheitsfachschulen und hier besonders auf Pflegeschulen liegt, ist dem beruflichen Hintergrund des Autors als langjähriger Bildungsmanager im Gesundheitssektor gezollt sowie dem Umstand, dass gerade die Pflege wie kaum eine andere Berufsgruppe dem Fachkräftemangel unterliegt. In vielen Pflegeschulen herrscht akuter Handlungsbedarf: Pädagogen versuchen, in einem innovationshinderlichen Klima das Beste für die Auszubildenden zu schaffen und für sich selbst eine Nische im System zu finden; Schulleitungen verkennen ihre Rolle als Dienstleister, pflegen stattdessen ihre Bereichsegoismen und wollen oder können nicht die Unternehmenssicht einnehmen; Geschäftsführungen, Vorstände und Aufsichtsräte unterschätzen die Rolle des betrieblichen Bildungsmanagements bei der Bewältigung des Fachkräftemangels. Auf der Strecke bleiben alle Beteiligten: die Auszubildenden, weil Ausbildung hinter ihren Möglichkeiten bleibt; die Mitarbeiter, die auf dem schmalen Grad zwischen Bore-out und Burn-out wandeln; die Klinik, der die Mitarbeiter ausbleiben, was mit enormen Anstrengungen verbunden ist, nicht zuletzt finanzieller Art. Veränderung tut not. Dabei gäbe es durchaus genügend Möglichkeiten, diesen Change-Management-Prozess anzugehen. Ein Anreiz- und Belohnungssystem beruhend auf Zielvereinbarungen und Finanzierungsformeln wäre ein solcher Aufbruch. Darum geht es in diesem Buch, das sich als Handreichung für den Praktiker versteht, der ein Anreizsystem etablieren will oder muss. Ulrich Wirth zeigt zunächst, warum es eines Anreizsystems bedarf, welche Möglichkeiten Zielvereinbarungen und Finanzierungsformeln eröffnen, auf welcher Grundlage sich diese Mittelvergabemodelle überhaupt entwerfen lassen, damit sie gesamtsystemisch sinnhaft und konsensfähig sind, und wo die Fallstricke lauern.
Autorenportrait
Ulrich Wirth ist Bildungsmanager und als solcher seit Jahren grenzüberschreitend in den Bereichen Bildungsprozess- und Bildungsbetriebsmanagement tätig: Aus- und Weiterbildung, Betriebliches Bildungsmanagement, Personal- und Organisationsentwicklung, Fachkräftesicherung, Demografie-Beratung - all das hauptsächlich im Gesundheitsmarkt und im Medizinischen Informationsmanagement. Nach insgesamt anderthalb Jahrzehnten in privatwirtschaftlichen Unternehmen und dem Öffentlichen Dienst arbeitet er jetzt selbständig. Als schnittstelle:wissen berät er Unternehmen zu den Themen Bildungs- und Wissensmanagement und erarbeitet mit diesen Lösungen, um den Wandel zu unternehmerisch vorausschauend handelnden Bildungseinrichtungen zu gestalten. Zudem ist er auch als Trainer und fachjournalistisch tätig. Er ist Mitherausgeber der »mdi - Forum für Medizin_Dokumentation und Medizin_Informatik«. Auf diese Tätigkeiten ist der typische Vertreter der »Generation Praktikum« im Studium, in der Unternehmenskommunikation der Volkswagen AG, dem anschließenden Volontariat in der Pressedokumentation der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH und als Information Specialist am Potsdamer Institut für Information und Dokumentation (IID) bestens vorbereitet worden. Kontakt: ulrich.wirth@schnittstelle-wissen.de