Beschreibung
Mit Antisemitismus in Jugendkulturen hat sich die sozialwissenschaftliche Forschung bislang nur wenig beschäftigt. Dieser Sammelband beleuchtet die Rolle und Wirkungsmacht des Antisemitismus in der Sozialisation junger Menschen und nimmt dabei unterschiedliche jugendkulturelle Kontexte in den Blick. Die Beiträge widmen sich den mal immanenten, mal subtilen Erscheinungsformen und Einflüssen antisemitischer Ressentiments in wichtigen Bereichen der Jugendsozialisation, darunter Sport, Musik, Gaming, Literatur und politische Subkulturen. Zudem werden die Potenziale und Grenzen von Bildungsprogrammen gegen Antisemitismus diskutiert. Der Band ist ein unverzichtbarer Fundus für alle, die antisemitismuskritisch mit jungen Menschen arbeiten.
Autorenportrait
Tim Ackermann, M.A., ist Soziologe, arbeitet als Bildungsreferent für das DGB Bildungswerk NRW e.V. und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Duisburger Institut für Sprach und Sozialforschung (DISS). Melanie Babenhauserheide, Dr., wissenschaftliche Mitarbeiterin der AG 1 "Allgemeine Erziehungswissenschaft" der Universität Bielefeld im DFG-Projekt "Die Verhandlung von Vorstellungen über Liebe und Sexualität in jugendliterarischer male/male slash fiction", promovierte in Frankfurt/M. über "Harry Potter und die Widersprüche der Kulturindustrie" und befasst sich seit langem mit Antisemitismus. Jakob Baier ist Politikwissenschaftler und forscht an der Universität Bielefeld zum Thema Antisemitismus in der Kulturproduktion und Verschwörungsideologien in modernen Medien. Zuvor war er Lehrbeauftragter für deutsch-jüdische Bildungsgeschichte sowie für Zeitgeschichte und Gegenwart des Antisemitismus an der Universität Kassel. Im Rahmen seines Dissertationsprojekts beschäftigt er sich mit Antisemitismus im deutschsprachigen Gangsta-Rap. Zudem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter (ZPI) der Universität Bielefeld. Florian Beer ist Oberstudienrat für Geschichte/Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaft am Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe in Gelsenkirchen und arbeitet als Dozent in der antisemitismuskritischen Lehrer*innenbildung. Timo Büchner, M.A., Politikwissenschaftler, Antisemitismus und Rechtsextremismus/-terrorismus mit Schwerpunkt Rechtsrock, Autor mehrerer Publikationen zur Musik der extremen Rechten, u.a. "Weltbürgertum statt Vaterland". Antisemitismus im RechtsRock" und "Der Begriff ,Heimat' in rechter Musik. Analysen - Hintergründe - Zusammenhänge". Hannes Delto, Dr., Sport- und Sozialwissenschaftler, kooptiert am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sozialwissenschaften des Sports an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er hat zu Vorurteilen und Stereotypen im Vereinssport promoviert. Letzte Veröffentlichung: Radikalisierte Mitglieder in Schützenvereinen: Die Normalisierung von menschenfeindlichen und rechtsextremen Einstellungen (zusammen mit Benjamin Kerst und Andreas Zick). Florian Eisheuer ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Referent beim Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk. Er forscht und publiziert zu den Themen Antisemitismus und Verschwörungsideologie. Marc Grimm, Dr., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter der Universität Bielefeld. Forschung zu Fragen der schulischen Inklusion, Entwicklungen des parteilichen und jugendkulturellen Antisemitismus und Möglichkeiten der Antisemitismusprävention; Mitherausgeber der Reihe "Antisemitismus und Bildung" im Wochenschau Verlag. Anna Groß ist Sprach- und Kulturwissenschaftlerin und Mitbetreiberin des feministischen Musiklabels Springstoff. Sie arbeitet als politische Bildnerin für verschiedene Träger mit den Schwerpunkten genderreflektierte und rassismuskritische Radikalisierungsprävention, Mädchen*- und Jungen*-Arbeit, Methoden- und Teamentwicklung sowie Lehrer*innenFortbildungen. Mark Haarfeldt, Dr., hat Geschichte und Philosophie in Dresden und Bochum studiert sowie in Konstanz zur "Deutschen Propaganda im Rheinland 1918-1936" promoviert. Er ist Referent beim DGB Bildungswerk Bund sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Seine Forschungsschwerpunkte sind neurechte Organisationen und Strukturen, Neonazismus und Fußballfankultur. Stefan E. Hößl, Dr., wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachstelle [m²] miteinander mittendrin. Für Demokratie - Gegen Antisemitismus und Rassismus des NSDokumentationszentrums der Stadt Köln und Lehrbeauftragter an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Schwerpunkte u. a.: qualitativ-rekonstruktive Forschung zu