Beschreibung
Ein Vortragszyklus mit einführendem Charakter: Erstmals als Taschenbuch Dieser Vortragszyklus aus dem Jahre 1912 gehört zu den Einführungen in die umfassende Geistesrichtung der Anthroposophie. Was die sechs Vorträge auszeichnet, ist ihr praktischer Bezug zu und ihre Anknüpfung an Erlebnisse und Erfahrungen des Alltags. Rudolf Steiner behandelt überblicksartig die verschiedensten Themen, die sich in einem polaren Geschehen zeigen: Materialismus und Spiritualismus, Sinneswelt und Geistwelt, Raum und Zeit, Werdendes und Ersterbendes. Immer geht es darum, dass die Sichtweise der Anthroposophie nicht primär das Wissen erweitern will, sondern den Menschen in seinen innersten, auch latenten, Fragen berührt und ihm Gewissheit in Bezug auf seine Stellung im Weltganzen vermittelt. Vieles von dem, was in diesem Zyklus anklingt, wird später in weiteren Vorträgen vertieft und ausgebaut. Die Lektüre der Vorträge zeigt, dass Rudolf Steiner sich nicht auf Traditionelles abstützt, sondern seine spirituellen Gesichtspunkte in originärer Weise entwickelt.
Autorenportrait
Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: 'Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.' Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er 'Anthroposophie' (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum 'Freie Hochschule für Geisteswissenschaft'. Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der 'Rudolf Steiner Gesamtausgabe' zum großen Teil ediert.