Beschreibung
Selbstbestimmungsrechte minderjähriger Patienten bei medizinischen Eingriffen sind ein aktuelles und nur teilweise geklärtes Thema, bei dem die Rechtspraxis der Schweiz und Deutschlands in weiten Teilen divergiert. Die vorliegende Arbeit befasst sich aus einer praxisbezogenen Sicht mit den unterschiedlichen Aspekten dieser Rechte. Die Darstellung reicht vom Vertragsschluss über Einwilligung, Aufklärung, Urteilsfähigkeit unter Berücksichtigung unterschiedlicher Indikationsgrade von elektiven Eingriffen bis hin zu vital indizierten Eingriffen. Besondere Probleme bei Arzneimittelbehandlung, speziell der bei Minderjährigen häufige Off-Label-Use, sowie spezialgesetzlich normierte Eingriffe, wie Knochenmarkspende und genetische Untersuchungen, werden dargestellt. Neben den Wechselwirkungen der unterschiedlichen Rechtsgebiete, insbesondere sozial- und privatversicherungsrechtlicher Aspekte, werden die historische Entwicklung der aktuellen Rechtslage unter Berücksichtigung neuer Gesetze, wie dem Humanforschungsgesetz in der Schweiz und dem Patientenrechtegesetz in Deutschland, kontextbezogen beleuchtet.