Beschreibung
Der rote Pass ist begehrt wie eh und je, 2021 wurden 37 650 Personen eingebürgert. Obwohl es gar nicht einfach ist - und erst recht nicht einheitlich. Ordentliche Einbürgerungen sind in der Schweiz Angelegenheit der Gemeinden, und wer den roten Pass haben möchte, muss auch heute noch zermürbende Befragungsrunden durchstehen oder einen Test absolvieren, der es in sich hat. Und dabei sollte man nicht nur wissen, welchen Käse man fürs Fondue braucht oder wann die Morgartenschlacht stattgefunden hat. Wenn jeder Schweizer, der weniger als 60% richtig beantwortet, seinen Pass abgeben müsste, wäre die Eidgenossenschaft schnell bürgerlos. Schweizermacher für Anfänger zeigt spannend auf, wie sich das Thema Einbürgerung in den letzten hundert Jahren entwickelt hat, welche Berühmtheiten es geschafft haben, Schweizer zu werden, und welche nicht, und was man heute ganz konkret leisten muss, wenn man Schweizer werden will. Über 80 Seiten Einbürgerungsfragen - von gestern bis heute - ermöglichen einen (eventuell entlarvenden) Selbsttest.
Autorenportrait
BEAT GROSSRIEDER, geboren 1967, ist Kulturwissenschaftler und Journalist, schrieb u.a. für Die Zeit, Tages-Anzeiger und NZZ. Er sammelte Erfahrungen in Forschung und Lehre und arbeitete in den Bereichen PR und Kommunikation. Seit April 2020 ist Grossrieder Redaktor beim Magazin Bioaktuell. Er lebt in Zürich, ist Vater einer Tochter und spielt als Schlagzeuger in einer Band. Grossrieders Texte bewegen sich im Spannungsfeld zwischen beschreibender Dokumentation und recherchierter Narration. Dabei geht es oft um Alltagsthemen aus der Schweiz mit besonderem Fokus: Wie hat sich der kalifornische Summer of Love in Zürich manifestiert? Was war der Beitrag der Schweiz am Gelingen der ersten Mondlandung? Warum werden Maggiwürfel aus dem zürcherischen Kemptthal an der Elfenbeinküste kopiert und wieder in die Schweiz importiert? Abschließende Antworten sucht der Autor nicht, wohl aber unbequeme Anstöße zum Nachdenken - im Bewusstsein der von Oscar Wilde spitz formulierten Grenzen der Rezeption: »Journalismus ist unlesbar, und Literatur wird nicht gelesen.«