Beschreibung
Der Nurnberger Prozess ging als politischer Prozess in die Geschichte ein. So war er geplant und so nahm die Welt ihn wahr, weil der amerikanische Hauptankläger Robert Jackson nach den »Sternen eines neuen Völkerrechts« greifen und erstmals in der Geschichte Verbrechen gegen den Frieden bestraft sehen wollte.
Dass die drei westlichen Richter mit ihrer Mehrheit gegenuber dem sowjetischen Mitglied des Tribunals aus dem Nurnberger Prozess etwas ganz anderes, nämlich einen reinen Mordprozess, gemacht hatten, wurde erst erkennbar, als die Strafen verkundet wurden.
Hellmut Butterweck weist nach, dass mit einer Ausnahme ausschließlich die Schuld oder Mitschuld am Tod von Menschen entscheidend fur die Strafen war. Schuldspruche wegen Verbrechen gegen den Frieden wurden zwar ausgesprochen, fielen aber nicht einmal strafverschärfend ins Gewicht.
Die Neuauflage dieses Werkes verknupft im Gerichtssaal gefuhrte Dialoge mit persönlichen Erinnerungen von Akteuren und gibt eine mögliche Antwort auf die Frage, inwiefern sich der Nurnberger Prozess als Modell fur heutige Verfahren im Namen der Menschenrechte eignet.
Autorenportrait
Hellmut Butterweck wurde 1927 in Wien geboren. Er war langjähriger Theaterkritiker und Ressortleiter fur Zeitgeschichte der angesehenen Wiener Wochenzeitung »Die Furche«, leitete bis 2002 deren Buchressort und schrieb Theaterstucke, Hörspiele und Bucher, u.a. Standardwerke uber die österreichische Nachkriegsjustiz gegen NS-Straftäter.
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