Literarische Bilder vom Ersten Weltkrieg
Exemplarische Analysen, Österreich-Studien Szeged 16
Mihály, Csilla / Orosz, Magdolna
Erschienen am
01.11.2019
Beschreibung
Die letzten Jahre standen im Zeichen des Ersten Weltkrieges, der Deutschland und Europa in jeder Hinsicht grundsätzlich verändert hat. Neben zahlreichen kulturellen Aktivitäten aller Art haben sich von den Fachwissenschaften vor allem die Geschichtswissenschaft und die Kunstgeschichte des Themas angenommen. Auch in der Literaturwissenschaft hat es zahlreiche spezielle Untersuchungen gegeben, etwa im Bereich der literarischen Anthropologie, der Stereotypenforschung oder motivische Untersuchungen. Gegenüber solchen wertvollen Arbeiten bedeuten die Studien des vorliegenden Bandes 16 der "Österreich-Studien Szeged" aus zweierlei Sicht bemerkenswerte Neuigkeiten. Neben der deutschen Literatur werden hier vor allem deutschsprachige Texte von ost-mitteleuropäischen Autoren in den Mittelpunkt gestellt, die einst in der Thematik des Weltkrieges erschienen waren. Diese Werke, und dies ist der zweite wichtige Gesichtspunkt, wurden bisher kaum in der germanistischen Literaturwissenschaft berücksichtigt. Das primäre Anliegen des Bandes ist es, dass die bisher wenig erforschten Autoren und Werke, die in mancher Hinsicht ein repräsentatives Bild der dichterischen Reaktion auf die politischen und vor allem militärischen Ereignisse der Jahre 1914 bis 1918 bieten, auf diese Weise in den Kanon der maßgebenden Literatur über den Weltkrieg aufgenommen werden. Die Auswahl der Schriftsteller ist nicht nur nach Bedeutung, Repräsentativität oder Singularität getroffen worden, sondern auch nach Herkunfts- oder Wirkungsort sowie nach der deskriptiven Richtung der Werke. Das heißt: Die Asymmetrie des Ersten Weltkriegs, was die Bekanntheit seiner Fronten betrifft, betrifft auch die Wahrnehmung seiner Rezeption durch die Schriftsteller. Diese Einseitigkeit wird versucht aufzubrechen. Es werden nicht nur literarische Werke behandelt, die ihre Genese den Geschehnissen an den Westfronten verdanken, sondern auch jene, die den "vergessenen Krieg im Osten oder an der Südfront thematisieren.