Beschreibung
EIN BUCH ÜBER DAS ERLEBEN UND ÜBERLEBEN DES KRIEGES ABSEITS DER FRONT Eine Zeit geprägt von wirtschaftlicher und sozialer Not und traumatischen Erfahrungen Dieses Buch widmet sich zunächst den Soldaten abseits der Front, die nicht mehr der geforderten Norm des leistungsbereiten, einsatzwilligen Kämpfers entsprachen: traumatisierten und in Gefangenschaft geratenen Männern und ihrem schwierigen Los. Die folgenden Beiträge wenden sich dem zivilen Leben im Krieg zu. So wird unter anderem am Beispiel der Stadt Innsbruck das Sterben hinter der Front genauer untersucht, das von der unzureichenden Lebensmittelversorgung, der Unterernährung und der dadurch bedingten schlechteren Immunabwehr entscheidend mitgeprägt wurde. Sittenverfall, Hunger und Verwahrlosung, aber auch die Vertreibung von Zivilpersonen bilden weitere Schwerpunkte. Noch wenig erforscht sind die Themenfelder Werbung und Propaganda im Krieg, denen ebenfalls ein besonderes Augenmerk gilt. Abgerundet werden die Forschungen durch einen Blick auf das Kriegsende und die schwierigen ersten Nachkriegsjahre, die von politischen Umbrüchen, Besatzungstruppen und andauernder Kargheit gekennzeichnet waren. AUS DEM INHALT: GUNDA BARTHSCALMANI Vorwort SOLDATEN ERLEBEN DEN KRIEG MANUELA GANDER Kriegsneurosen im Ersten Weltkrieg: Diagnose und Umgang in der österreichisch-ungarischen Armee CHRISTIAN STEPPAN Die Kriegsgefangenenzeitung "Nedelja" - Propagandastimme oder Ombudsfrau? MATTHIAS EGGER Die Hilfsmaßnahmen der österreichisch-ungarischen bzw. der österreichischen Regierung für die österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen in Russland und Italien 1914-22. Ein Forschungsbericht ZIVILISTEN ERLEBEN DEN KRIEG MATTHIAS KÖNIG Das Sterben hinter der Front. Die demographische Entwicklung Innsbrucks anhand von Totenbeschauscheinen - ein Bezug zu Demographiegeschichte des Ersten Weltkriegs LUKAS MAYRHUBER Politisch Unzuverlässig? Die Vertreibung von Zivilpersonen im Ersten Weltkrieg an der Ost- und Südwestfront MONIKA MARIA WALDER Von wenigen ambitionierten Einzelkämpferinnen zur mitgliederstärksten Frauenorganisation während des Ersten Weltkriegs - Die "Reichsorganisation der Hausfrauen Österreichs" (ROHÖ) KRIEG ERLEBEN DAHEIM LUKAS FILZER UND FLORIAN ZANGERLE Werbung im Krieg SIEGLINDE LECHNER Sattwerden im Krieg HARTWIG MUSENBICHLER Sittenverfall, Hunger und Verwahrlosung Kinder und Jugendfürsorge in Innsbruck während des Ersten Weltkrieges MOBILISIERUNG FÜR DEN KRIEG - KRIEGSENDE ERLEBEN JOACHIM BÜRGSCHENTER Die Bildpostkarte in der Kriegserfahrung - ein Überblick Die Kriegserfahrung auf der Bildpostkarte - ein Einblick in die Sammlung Günter Sommer RENATE BOLDAHUDOVERNIK Erleben und Überleben Der Erste Weltkrieg und die ersten Nachkriegsjahre MARTIN LAHNER Tirol am Ende des Ersten Weltkrieges: Die Zivilbevölkerung und der italienischen Besatzer
Autorenportrait
Gunda Barth-Scalmani, Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr., geb. in Salzburg 1958, Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Salzburg und Wien, Mag. phil. 1982, Dr. phil 1991, Stipendiatin am Institut für Europäische Geschichte in Mainz 1989, Assistentin am Institut für Geschichte in Innsbruck 1994, Habilitation aus Österreichischer Geschichte 2001, wissenschaftliche Mitarbeiterin in Forschung und Lehre am Institut für Geschichte und Ethnologie der Universität Innsbruck.