Beschreibung
Wie geht die Kirche mit ihrer eigenen Tradition um? Bis vor kurzem sah die Theologie darin noch wenige Probleme. Es schien ausgemacht, daß es seit den Anfängen bei Jesus von Nazaret eine kontinuierliche Traditon (in Gestalt des Lehramtes) gibt. Seit man gelernt hat, daß die Erinnerung ein selektiver Vorgang ist, zu dem wesentlich auch das Vergessen und Verdrängen gehört, seitdem man erfahren hat, daß es in der Tradition auch radikale Brüche gibt, welche die Frage nach der Identität der Kirche neu aufwerfen, ist die Theologie angehalten, ihre Traditionslehre neu zu reflektieren. Als Fallbeispiel ist die Verehrung des angeblich von Juden ermordeten Anderl von Rinn sowie die Geschichte des kirchlichen Umgangs mit dieser Tradition besonders bemerkenswert. Ein Beitrag zur aktuellen, nicht nur theologischen Diskussion um Tradition und Traditionsbruch, Fortentwicklung und Bewahrung.
Autorenportrait
Prof. Dr. BERNHARD FRESACHER, 1991-1995 Assistent am Institut für Dogmatik der Theologischen Fakultät in Mainz; 1996-2006 Leiter des Referats für Ehe und Familie in der Diözese Trier. 2006 Habilitation. 2008-2010 Medienausbildung am ifp München. 2012 Lehrstuhlvertretung an der Katholischen Hochschule Mainz. Seit 2012 Titularprofessor an der Universität Luzern.