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Die Schuld und die Schönheit der Enite in Hartmann von Aues 'Erec'

Akademische Schriftenreihe V415224

Bod
Erschienen am 01.03.2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783668657793
Sprache: Deutsch
Umfang: 24
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit soll die These beleuchtet, ob eine mögliche Schuld und Strafe Enites in ihrer sie als festes Attribut durch die Erzählung begleitenden Schönheit begründet sein könnte. Nicht völlig unerwähnt bleiben, aber wegen der gebotenen Kürze der Arbeit knapp gehalten sollen hierbei einige der Änderungen, die Hartmann in den ausgewählten Textstellen gegenüber der französischen Vorlage vornahm. Die literarische Gattung des arthurischen Versromans fand nach gängiger Datierung um 1170 ihren Anfang - mit dem ältesten uns überlieferten Artusroman in romanischer Sprache: Chrétien de Troyes Erec et Enide. Diese Dichtung wird in der Forschung zumeist als Hauptquelle für den ältesten überlieferten Artusroman in deutscher Sprache betrachtet: Hartmann von Aues Erec. Chrétien führte mit seinem ersten Roman ein Novum ein: Galt sonst das Werben als Handlungsmotiv und die Eheschließung als erfolgreiches Ende einer Geschichte, findet hier die Vermählung schon früh statt, woraufhin die eigentliche âventiure erst beginnt. Das Herrscherpaar stürzt in eine Krise und muss sich die verlorene Ehre mühsam wiederverdienen, wobei auch die Verbindung der Liebenden auf dem Prüfstand steht. Dass eine Frau den Ritter auf seinen Abenteuern begleitet, sollte aber eine einmalige Ausnahme bleiben - in keinem anderen Artusroman ist diese Situation zu finden. Nicht mal Chrétien selbst wiederholte sie in seinen drei späteren Werken. Zum Ehrverlust gibt es in der Forschung immer wieder Diskussionen, ob - und falls ja - womit Enite beim verligen Schuld auf sich lud, die ihre spätere Sanktion durch Erec mit niederen Diensten und dem Redeverbot nach sich ziehen konnte. Peter Wapnewski nennt dies missbilligend den Zwang des Syllogismus. Dem gegenüber steht Thomas Cramer, der eine eindeutige Schuld Enites in ihrem unverdienten sozialen Aufstieg zu sehen meint. Die Begleitung einer Dame bei einer Aventiurefahrt ist zumindest ein zu augenfälliges Element, um nicht nach denkbaren Gründen zu forschen.

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