Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie), Veranstaltung: Methoden der Datenerhebung, Vertiefungsmodul, Sprache: Deutsch, Abstract: Seitdem die Bundesregierung Deutschlands erste Abkommen zur Anwerbung ausländischer Arbeitnehmer abschloss, ist Deutschland von Immigration geprägt. Ein Großteil der nach Deutschland vermittelten Gastarbeiter stammte aus der Türkei und besonders aus dieser Gruppe ließen sich viele dauerhaft in Deutschland nieder. Die größte Einwanderungsgruppe Deutschlands gilt zugleich als diejenige mit den stärksten Integrationsproblemen. Damit Integrationsmaßnahmen zielgerichtet ergriffen werden können, müssen Missstände solcher Art zunächst erkannt werden, was empirisch abgesichertes Datenmaterial voraussetzt: Die Lebensbedingungen türkischer Migranten müssen empirisch gemessen und die Befunde politischen Entscheidungsträgern zugänglich gemacht werden. Gerade in allgemeinen Bevölkerungsbefragungen sieht man sich aber mit dem Problem hoher Ausfallquoten bei Migranten konfrontiert. Erfolgen diese Ausfälle entlang von Eigenschaften, die Gegenstand integrationsrelevanter Fragestellungen sind, kann dies die Aussagekraft von Forschungsergebnissen einschränken.Obwohl Personen mit Migrationshintergrund als schwierige Zielgruppe gelten, ist ihr Teilnahmeverhalten nur vereinzelt Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Untersuchungen, die systematisch das Teilnahmeverhalten von Migranten analysieren, leiden unter methodischen Schwächen. So existieren kaum Beiträge, die sich differenziert mit dem Teilnahmeverhalten von Gruppen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund befassen. Darüber hinaus werden Migranten in Bevölkerungsbefragungen wie in methodischen Untersuchungen über ihre Staatsangehörigkeit definiert. Auf diese Weise lässt sich die Bevölkerungsgruppe türkischer Migranten nur unvollständig erfassen, denn es werden bestimmte Subgruppen systematisch nicht erfasst. Um das Nonresponse-Verhalten bei türkischstämmigen Migranten in Bevölkerungsbefragungen erklären und mögliche Konsequenzen für die Repräsentativität von Erhebungsdaten aufzuzeigen, wird zunächst ein Überblick über den theoretischen Hintergrund zu Nonresponse gegeben. Anschließend wird dargestellt, wie Migranten in allgemeine Bevölkerungsbefragungen integriert werden. Es folgt eine nähere Betrachtung des Teilnahmeverhaltens türkischstämmiger Migranten. Hierzu werden verschiedene methodische Untersuchungen einbezogen und kritisch gewürdigt. Auf Basis der zuvor gewonnenen Erkenntnisse sollen schließlich Maßnahmen zur Verringerung selektiver Ausfälle bei türkischstämmigen Migranten bewertet werden.
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