Beschreibung
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entwicklung der Piratenpartei in den vergangenen Jahren war durchaus von Überraschungen geprägt und hat dadurch das deutsche Parteienspektrum aufgemischt. Dies war zuletzt nur dem Zusammenschluss der WASG und der PDS zur Partei Die Linke in den Jahren 2005 bis 2007 zeitweilig gelungen. Ansonsten verlief alles in etablierten Bahnen. Dies sagt noch nichts aus über die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung. Aber der Weg der Piratenpartei zeigt, dass ihre Akteure doch ein Stück weit anders sind als die anderen Spieler im politischen Spielfeld. Schon die Entstehung der Piratenpartei wird als durchaus unwahrscheinlicher Vorgang interpretiert, da die Organisationsform Partei als klassische Mitgliederorganisation gar nicht mehr als modern gilt. Es gilt also zu klären: Wer sind die treibenden Kräfte dieser jungen Partei und welche Wählergruppen werden von ihnen angesprochen? Welchen Einfluss haben Inhalte, welchen der politische Stil? Folgende Hypothese steht dabei im Vordergrund: Die Piratenpartei ist aus zweierlei Gründen erfolgreich - sie fußt auf einer neuen, milieuübergreifenden Konfliktlinie und hat damit gewissermaßen ihre sozialstrukturellen Grenzen erweitert. Wie ich darlegen werde, handelte es sich bei der Piratenpartei in ihren Anfangsjahren im Kern um eine Milieupartei, was ihre Wahlerfolge stark beschränkte. Nun ist sie eher zu einer Art moderner Bewegungspartei geworden. Das etablierte politische Feld fühlt sich herausgefordert und bekämpft die Piraten, was ihnen mittlerweile deutlich zugesetzt hat. Beispielhaft wird ihre Beziehung zur SPD analysiert.