Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Kunstgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: [.] Die ältesten abbildenden Kunstwerke der Menschheitsgeschichte finden sich in der berühmten südfranzösischen Höhle von Lascaux, deren früheste Malereien um 15.000 v. Chr. entstanden sind. Zwischen erlegten Bisons, den berühmten schwarzen Stieren und sonstiger Fauna der Altsteinzeit findet sich eine weitaus eigenartigere Zeichnung: ein liegender Mann mit Vogelkopf. Zwischen den ältesten Zeugnissen menschlicher Kunst stoßen wir auf ein Mischwesen aus Mensch und Tier. Der Vogelmann von Lascaux steht am Anfang einer langen Tradition von Metamorphosen zwischen Mensch- und Tierwelt in der bildenden Kunst. Von den Sphingen der alten Ägypter, über die geflügelten Darstellungen weiblicher Dämonen wie der sumerischen Lilith oder griechischer Sirenen, Minotauren und indischen Gottheiten bis zu den Engeln des mittelalterlichen Christentums. Beispiele für diese Chimären sind endlos. Nicht immer sind es jedoch solche mutierten Mischwesen, die körperlich humane und animale Merkmale vereinen. Auch in Illustrationen zu Aesops Fabeln oder Goethes Reineke Fuchs lassen Künstler die Grenzen zwischen Mensch und Kreatur verschwimmen, indem sie anthropomorphe Tiere ihrer natürlichen Sphäre entheben und mit menschlichen Protagonisten gleichsetzen.[.] Die künstlerisch fruchtbare Vermengung von Tier- und Menschenwelt beschäftigt Maler und Aktionskünstler bis heute. Diese Arbeit diskutiert vor allem die animistischen und identitätsstiftenden Qualitäten, die die Tierdarstellung für die Arbeit von Franz Marc, Max Ernst und Joseph Beuys geboten hat.