Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Universität zu Köln (Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft), Veranstaltung: Die Medien der Surrealisten (Proseminar), Sprache: Deutsch, Abstract: In der umfassenden Menge der Gegenstände, die der surrealistischen Gruppe besonders interessant erscheinen, nimmt der Traum von Anfang an eine herausragende Stellung ein. Dabei gehen die Surrealisten sogar noch weiter als Sigmund Freud, dessen Traumdeutung sie gleichwohl stark beeinflusst, und schreiben dem Traum nicht nur Wichtigkeit zu, sondern messen ihm eine Bedeutung bei, die der des Wachzustands nicht nur gleichkommt, sondern sie sogar übertrifft. Diese Wertschätzung des Traumes hat zur Folge, dass die Surrealisten versuchen, die Inhalte von Träumen und die im Traum erfahrenen Bilder festzuhalten und zu reproduzieren, ohne sie dabei deuten zu wollen. Im ersten Teil meiner Hausarbeit gebe ich einen kurzen Überblick über die verschiedenen Versuche der surrealistischen Gruppe, Traumbilder umzusetzen. Dabei gehe ich zuerst auf die Methode der Traumprotokolle und auf das verwandte Verfahren des automatischen Schreibens ein, dann auf diejenigen unter den surrealistischen Malern, die sich bei ihren Bildern von Träumen inspirieren lassen, und zuletzt auf die frühen surrealistischen Filme, deren Inhalte sich ebenfalls stark an Träumen orientieren, wobei ich darlege, dass es sich dabei um die wohl gelungenste Art der Umsetzung von Träumen in Bilder handelt. Im zweiten Teil beschäftige ich mich dann speziell mit dem Filmregisseur Luis Buñuel, der sich schon vor seinem ersten Kontakt mit der surrealistischen Gruppe sehr für Träume interessiert. Zusammen mit Salvador Dalí entwickelt er aus zwei Träumen die Idee für seinen ersten Film. Auch später beinhalten seine Filme immer wieder Träume, für die er aber unterschiedliche Ausdrucksformen gefunden hat und die unterschiedliche Zwecke erfüllen. Das versuche ich exemplarisch am Beispiel von einer Untersuchung der Träume in zwei seiner Filme, Belle de Jour und Der diskrete Charme der Bourgeoisie, zu zeigen. Auf eine umfassende Analyse von Buñuels Art der Umsetzung von Träumen im Film bezogen auf sein Gesamtwerk muss leider verzicht werden, ebenso auf einen Vergleich damit, auf welche Art andere Filmemacher versucht haben, Träume in ihren Filmen wiederzugeben, da dies den Rahmen meiner Hausarbeit überschritten hätte.