Beschreibung
Kant begegnet uns hier zunächst als Student der Aufklärung zwischen Newton und Leibniz, dann als Selbstdenker, der sich auf den Weg zu einer Kritik der Vernunft macht, um das Philosophieren aus bloßem Spekulieren auf die sichere Bahn einer kritischen Methode zu führen. Unsere Begleitung Kants beginnt mit dessen Kindheit in einem Handwerkerhaus, das von der Erziehung zur Rechtschaffenheit und der Frömmigkeit des Pietismus geprägt ist. Aus dieser warmen Stube macht sich der wißbegierige Student auf in die kühlen Hallen der Mathematik, der Naturwissenschaften und des Aufklärungsgeistes. Die hier vorgelegte Schrift zeigt, daß Kant als Denker zugleich Lehrer der Aufklärung ist. Aus seiner Vorlesung Über Pädagogik lernen wir, was es heißt, selbständig zu denken, und daß Moral eigentlich praktische Vernunft bedeutet. Über Kant hinaus begreifen wir Vernunft als kommunikativen Diskurs, der dem Doppelprinzip folgt: Verhalte dich so, daß die Auswirkungen deines Handelns verträglich sind mit der Achtung der Menschenwürde und einem verantwortungsfähigen Leben auf Erden. Dann verdient deine Handlungsweise die Zustimmung aller als Diskurspartner, die einzig sinnvolle Argumente gelten lassen.