Beschreibung
Der Gegenentwurf zum unproduktiven UnternehmensalltagWenn ein Unternehmen erfolgreich sein will, benötigt es angeblich hoch bezahlte Direktoren, lange Meetings, ein großes Werbebudget, Fünfjahrespläne und vor allem ständiges Wachstum. So weit die Theorie. In der Praxis kommen die Software-Unternehmer Jason Fried und David Heinemeier Hansson schon seit 10 Jahren ohne all das aus und haben Erfolg. Die Autoren repräsentieren eine zukunftsweisende Geschäftskultur, die dabei ist, die alten Konzern-Dinosaurier das Fürchten zu lehren. Smart sind die neuen Unternehmer, beweglich, unprätentiös und technisch auf der Höhe. Arbeit ist für sie kein Selbstzweck, und Lebensqualität gehört ebenso zum Business wie die unvermeidliche menschliche Unzulänglichkeit. Nüchtern und wirksam setzt sich Rework von hochtrabenden Begriffen wie Reform oder Revolution ab. Entstanden ist eine ketzerische Business-Bibel, die keine Management-Phrasen herbetet, sondern Mut macht zu echter Eigenständigkeit. Zu Recht schrieb ein Rezensent: Sie können dieses Buch ignorieren, aber auf eigene Gefahr.
Autorenportrait
Jason Fried und David Heinemeier Hansson sind Begründer der Softwarefirma 37Signals, deren Erzeugnisse von mehr als 3 Millionen Menschen rund um den Globus verwendet werden. Außerdem verfassen sie einen der populärsten Blogs im Internet: "Signal vs. Noise".
Leseprobe
Wir haben etwas Neues darüber zu sagen, wie man ein Unternehmen aufbaut, führt und vergrößert (oder nicht vergrößert). Unser Buch basiert nicht auf wissenschaftlichen Theorien, sondern auf unserer Erfahrung. Wir sind seit über zehn Jahren im Geschäft. In dieser Zeit gab es zwei Rezessionen und eine geplatzte Spekulationsblase; angesagte Geschäftsmodelle und Untergangsprognosen kamen und gingen - aber wir machten die ganze Zeit Gewinn. Wir sind ein bewusst kleines Unternehmen und entwickeln Software, mit deren Hilfe andere kleine Unternehmen und Gruppen effizienter arbeiten können. Über drei Millionen Menschen weltweit nutzen unsere Produkte. Wir begannen 1999 zu dritt als Beratungsfirma für Webdesign. 2004 waren wir mit der Projektmanagement-Software unzufrieden, die unsere ganze Branche verwendet, und entwickelten unsere eigene: Basecamp. Als wir die webbasierte Software unseren Kunden und Kollegen zeigten, erklärten alle: »Das brauchen wir auch für unser Unternehmen.« Fünf Jahre später macht Basecamp einige Millionen Dollar im Jahr Gewinn. Heute verkaufen wir auch andere Webanwendungen. High- rise, unser einfaches CRM-Tool (Customer Relationship Management) zur Kontaktverwaltung, wird von Tausenden kleinen Unternehmen verwendet, die damit Aufträge und über zehn Millionen Kontakte verwalten. Über 500 000 Personen haben Backup abonniert, unsere Anwendung fürs Intranet und zum Wissensaustausch. Und mit Campfire, unserem Gruppen-Chat für die Geschäftswelt in Echtzeit, wurden schon über 100 Millionen Nachrichten versandt. Außerdem entwickelten wir ein Open-Source-Framework namens Ruby on Rails, das in einem Großteil der Web 2.0-Welt genutzt wird. Manche halten uns für eine Internetfirma, doch der bloße Gedanke daran lässt uns schaudern. Internetunternehmen sind dafür bekannt, dass sie zwanghaft Mitarbeiter einstellen, mit Geld nur so um sich werfen und spektakulär scheitern. So sind wir nicht. Wir sind klein (16 Mitarbeiter bei Drucklegung), bescheiden und rentabel. Viele sagen, unsere Art, eine Firma zu führen, sei unmöglich. Unser Erfolg ist ihrer Ansicht nach nur ein Glückstreffer. Sie raten anderen, nicht auf uns zu hören. Wir wurden sogar schon als unverantwortlich, rücksichtslos und - schluck! - unprofessionell bezeichnet. Unsere Kritiker verstehen nicht, wie ein Unternehmen Wachstum, endlose Besprechungen, Budgets, Vorstände, Werbung, Verkaufspersonal und »die reale Welt« ablehnen und dennoch gedeihen kann. Aber das ist ihr Problem, nicht unseres. Sie sagen, man muss zu den umsatzstärksten Unternehmen gehören, zu den Fortune 500. Wir gehören lieber zu den Unternehmen mit fünf Millionen zufriedenen Kunden, sozusagen den Fortune 5 000 000. Unsere Kritiker glauben nicht, dass man Mitarbeiter haben kann, die sich fast nie sehen, weil sie auf acht Städte auf zwei Kontinenten verteilt sind. Sie sagen, ohne Hochrechnungen und Planungen für die nächsten fünf Jahre kann man keinen Erfolg haben. Sie irren sich. Sie sagen, man braucht eine PR-Firma, um in die Zeitung oder in Zeitschriften zu kommen, etwa in Time, Business-Week,Inc., Fast Company, New York Times, Financial Times, Chicago Tribune, Atlantic, Entrepreneur und Wired. Sie irren sich. Sie sagen, man kann seine Erfolgsformeln und Geheimnisse nicht offenlegen und trotzdem besser als die Konkurrenz sein. Wieder falsch. Unsere Kritiker behaupten, man kann ohne aggressives Marketing und einen hohen Werbeetat nicht mit den ganz Großen konkurrieren. Man kann keinen Erfolg mit Produkten haben, die weniger als die der Konkurrenz können. Man kann nicht alles erst regeln, wenn es anfällt. Aber genau das haben wir gemacht. Die Kritiker haben immer einiges zu meckern. Wir sagen, dass sie sich irren. Das haben wir bewiesen. Und wir haben dieses Buch geschrieben, damit auch unsere Leser den Kritikern zeigen können, dass sie sich irren. Zunächst nehmen wir die heutige Wirtschaft unter die Lupe. Wir gehen bis z die weniger aggressiven Eigentümer kleiner Unternehmen. Die vielleicht nicht der egoistische Gewinnertyp sind, denen ihr Unternehmen aber trotzdem am Herzen liegt. Menschen, die nach Tipps suchen, um mehr zu tun, effizienter zu arbeiten und richtig Gas zu geben. Unser Buch ist sogar für diejenigen, die festangestellt sind, aber immer davon geträumt haben, ihr eigenes Ding zu machen. Vielleicht gefällt ihnen ja ihre Arbeit, aber nicht ihr Chef. Vielleicht langweilen sie sich auch einfach nur. Sie wollen etwas machen, was ihnen gefällt und mit dem sie trotzdem Geld verdienen. Und schließlich ist unser Buch auch für diejenigen, die noch nie daran gedacht haben, sich selbstständig zu machen. Vielleicht halten sie sich für ungeeignet. Vielleicht denken sie, sie hätten dafür nicht genug Zeit oder Geld, oder sie glauben, es fehle ihnen die notwendige Überzeugung, um so etwas durchzuziehen. Vielleicht haben sie auch Angst, sich in die Schusslinie zu stellen. Oder sie halten Unternehmertum undBusiness für unanständige Wörter. Unabhängig davon ist dieses Buch auch für sie. Die Zeiten haben sich geändert. Heute kann jeder Unternehmer werden. Arbeitsmittel, an die früher schwer heranzukommen war, sind heute leicht zugänglich. Technologie, die früher Tausende kostete, ist heute für ein paar Dollar oder kostenlos zu haben. Ein Einzelner kann die Arbeit von zwei oder drei Personen, manchmal sogar einer ganzen Abteilung erledigen. Was vor ein paar Jahren noch unmöglich war, ist heute ganz einfach. Man muss heute keine 60, 80 oder 100 Stunden in der Woche schuften, damit ein Unternehmen funktioniert. Zehn bis 40 Stunden in der Woche reichen völlig. Man muss nicht seine kompletten Ersparnisse investieren oder enorme Risiken eingehen. Man kann seinen normalen Job behalten, nebenher ein eigenes Unternehmen führen und trotzdem den erwünschten Umsatz erreichen. Man braucht nicht einmal ein Büro. Heute kann man von zu Hause aus arbeiten oder mit Leuten, die man noch nie getroffen hat, weil sie Tausende Kilometer entfernt wohnen. Es ist an der Zeit, die Arbeit zu überarbeiten. Fangen wir an.HINDERNISSEIgnorieren Sie die reale Welt»Das würde in der realen Welt nie funktionieren.« Diesen Satz bekommt man ständig zu hören, wenn man anderen von einer neuen Idee erzählt. Die reale Welt klingt furchtbar deprimierend - erstaunlich, dass dort überhaupt jemand leben will. Neue Ideen, ungewohnte Ansätze und fremde Konzepte haben dort nie eine Chance. Durchsetzen kann sich nur das, was die Leute schon immer kannten und schon immer so machten, selbst wenn es ineffizient und fehlerhaft ist. Wenn man ein bisschen an der Oberfläche kratzt, muss man feststellen, dass unter den Bewohnern der »realen Welt« Pessimismus und Verzweiflung vorherrschen. Sie erwarten, dass neue Konzepte scheitern. Sie gehen davon aus, dass unsere Gesellschaft noch nicht bereit für den Wandel oder gar nicht dazu fähig ist. Schlimmer noch, sie wollen andere mit hinunterziehen. Wenn jemand voll hoffnungsfrohem Ehrgeiz steckt, versuchen sie ihn davon zu überzeugen, dass seine Ideen nicht umsetzbar sind. Sie erklären ihm, sie seien reine Zeitverschwendung. Hören Sie nicht auf die Pessimisten. Diese Welt existiert vielleicht für die Schwarzseher, das heißt aber nicht automatisch, dass Sie auch darin leben müssen. Wir wissen das, weil unser Unternehmen allen Anforderungen der realen Welt widerspricht. In der realen Welt kann man nicht über ein Dutzend Mitarbeiter in acht verschiedenen Ländern auf zwei Kontinenten beschäftigen. In der realen Welt kann man ohne Verkaufspersonal und Werbung nicht Millionen Kunden gewinnen. In der realen Welt kann man seine Erfolgsformel nicht preisgeben. Aber all das haben wir getan und davon profitiert. Die reale Welt ist kein Ort, sondern eine Ausrede. Ein Vorwand, dass man es nicht versucht. Sie hat nichts mit Ihnen zu tun.
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