Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Tod und Spektakel sind in der Antike oft zwei stark zusammenhängende Aspekte.Vor allem in der modernen Medienlandschaft werden historische Ereignisse, wie die Zerstörung der Großstadt Karthagos 146 v. Chr., mehr verklärend denn quellenbasiert, beispielsweise im Film Karthago in Flammen (1960) aufgegriffen und die einführend genannten Aspekte offenkundig in Ironie verbunden dargestellt. Doch jenseits der von der Unterhaltungsbranche gern produzierten Heldentaten oder romantischen Liebesbeziehungen betrachtet, wird die Zerstörung Karthagos als nüchterne Konsequenz römischer Außen - und Expansionspolitik mit allen darauf folgenden Konsequenzen betrachtet werden müssen. In dieser Arbeit soll vor allem die Verarbeitung der Zerstörung Karthagos in antiker Literatur betrachtet werden. Dabei werden die Ausführungen des Appian von Alexandria zum Geschehen die Basis der Untersuchung bilden.[1] Auf Berichte des Polybios, Livius oder Diodor soll aufgrund des inhaltlich begrenzten Rahmens dieser Arbeit verzichtet werden. Im ersten Kapitel wird die Zerstörung Karthagos im historischen Kontext aufgegriffen und dargestellt. Einen weiteren Untersuchungsschwerpunkt stellt eine Betrachtung der Berichte des Appian dar. Dabei werden Kontext und noch immer im wissenschaftlichen Diskurs stehende mögliche Abhängigkeiten der Reflexionen Appians eingebunden. Im dritten Schwerpunkt wird die Zerstörung Karthagos spezifisch im Rahmen der Aspekte Tod und Spektakel beleuchtet. Aufgrund der vorliegenden Quellenlage ist besondere Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass nahezu alle literarischen Fassungen dieses Themas und der Zeit von Seiten römischer Sicht vorhanden sind und diese erst nach der Zerstörung Karthagos und damit nach der Epoche des punischen Reiches entstanden sind.[2] [1] Vor allem die Ausführungen zur Zerstörung Karthagos App. Lib. 127, 605 - 130, 624 bilden das Fundament der Betrachtungen. [2] Vgl. WALDHERR 2000, S. 196 - 198.