Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Chancengleichheit ist ein zentraler Begriff im modernen pädagogischen und bildungspolitischen Diskurs. Durch die PISA-Studie aus dem Jahre 2000 wurde das Problem ungleicher Chancen bei der Bildungsbeteiligung im deutschen Bildungssystem wieder in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Gewohnheitsgemäß werden in den bildungspolitischen Debatten Rufe nach einer Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, kostenlosem Nachhilfeunterricht oder mehr Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Schulformen laut. Bei diesen Debatten gerät allerdings häufig außer Acht, was unter Chancengleichheit zu verstehen ist. Bedeutet Chancengleichheit, dass alle Menschen unter gleichen Voraussetzungen auf ihrem Bildungsweg starten können? Oder bedeutet Chancengleichheit, dass jedem Menschen das gleiche Angebot an Bildungsmöglichkeiten offen steht? Oder bedeutet Chancengleichheit gar, dass den privilegierten Menschen ihre Privilegien genommen werden? Wer versucht, diese Fragen zu beantworten, wird erkennen, dass jede Frage den Begriff Chancengleichheit unterschiedlich interpretiert. Ziel dieser Arbeit ist es, Möglichkeiten zur Reduzierung der Chancenungleichheit im Bildungssystem aufzuzeigen. Dazu wird zunächst der Begriff der Chancengleichheit dimensionalanalytisch differenziert (Entwicklungsbedingungen/Entwicklungsziel), um ihn für die weitere Nutzbarmachung praktikabel zu machen und Bedeutungsunschärfen, wie sie im oberen Absatz angedeutet wurden, zu eliminieren. Im Anschluss daran werden theoretische Erklärungsansätze für ungleiche Bildungsbeteiligung (Modernisierungstheorie, Theorie der kulturellen Reproduktion und die mikrosoziologische Theorie für die Wahl der Schulausbildung) diskutiert, um aus ihnen Ansatzpunkte für die Reduzierung von Chancenungleichheit zu gewinnen. Von diesen Ansatzpunkten ausgehend sollen Möglichkeiten zur Reduzierung der Chancenungleichheit diskutiert werden und, soweit vorhanden, durch Erkenntnisse der empirischen Forschung gestützt werden.
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