Beschreibung
Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medizin - Therapie, Note: 2, Universität Duisburg-Essen (Klinik für Nuklearmedizin), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Radiojodtherapie (RJT) ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms (DTC). Sie beruht auf der biologischen Fähigkeit der differenzierten Schilddrüsenkarzinomzellen Jod zu speichern. Das Jod wird dabei aktiv über einen membranständigen Natrium-Jodid-Symporter in die Zellen transportiert. Diese selektive Anreicherung ermöglicht die Therapie mit Jod-131 (I-131), einem Beta und Gamma-Strahler. Die therapeutische Wirkung der RJT beruht hauptsächlich auf die Energieübertragung durch die Beta-Strahlung.Aber nicht nur die Schilddrüsenkarzinomzellen sind in der Lage I-131 aktiv anzureichern, sondern auch andere Gewebszellen, die den Natrium-Jodid-Symporter exprimieren. Dazu zählen die großen Kopfspeicheldrüsen. Speziell konnte nachgewiesen werden, dass die großen Kopfspeicheldrüsen das I-131 bis zum 50-fachen der Plasmakonzentration konzentrieren. Aufgrund dieser Verteilung im Organismus kann eine hochdosierte RJT neben der erwünschten Zerstörung des tumorösen Schilddrüsengewebes auch zu I-131 induzierten Speicheldrüsenschädigung führen. Als Folge können sich chronische Speicheldrüsenbeschwerden, Xerostomie und dentale Erkrankungen einstellen.Die Energiedosen der großen Kopfspeicheldrüsen wurden mittels Gammakamera-Szintigraphie (GKS) und Ultraschall (US) während der RJT differenzierter Schilddrüsenkarzinome (DTC) mit I-131 kürzlich ermittelt und waren verglichen mit den bekannten Dosiswirkungsbeziehungen um den Faktor zehn zu niedrig. Die Quantifizierung der I-131 GKS/US-Dosimetrie war allerdings erschwert. Die Notwendigkeit einer genaueren Dosimetrie zeichnete sich ab. Die zurzeit genaueste in vivo Dosimetrie von I-131 speichernden Organen ist die Kombination aus Positronenemissionstomographie (PET) mit Jod-124 (I-124) als Tracer für das Therapienuklid I-131 und Computertomographie (CT). Da das I-124 ein kompliziertes Zerfallsschema besitzt, ist eine Beeinträchtigung in der Aktivitätsbestimmung im Aktivimeter und im PET-Bild zu erwarten.Im Rahmen dieser Arbeit wurden sowohl klinische Untersuchungen (serielle I-124 PET- und eine I-124 PET/CT-Untersuchung von Patienten mit DTC) als auch physikalische Messungen (Aktivimeterkalibrierung und Phantomstudien mit I-124) durchgeführt, um (a) die Energiedosen der großen Kopfspeicheldrüsen bei der RJT genauer abzuschätzen und (b) wichtige Einflussfaktoren auf die I-124 Quantifizierung zu untersuchen.
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