Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - Französisch - Literatur, Werke, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: Der altfranzösische und der altokzitanische Artusroman, Sprache: Deutsch, Abstract: Erec et Enide - der erste in Versen abgefasste altfranzösische Roman des mittelalterlichen Schriftstellers Chrétien de Troyes, der formale und inhaltliche Prototyp des arturischen Versromans. Viel wurde über dieses Werk bereits reflektiert, das gerade auch in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft aufgrund seiner starken Rezeption durch Hartmann von Aue Interesse erfährt. Die folgende Arbeit widmet sich einem vor allem in der Vergangenheit immer wieder diskutierten Thema der Artusforschung, nämlich der Strukturierung des zweiten Romanhauptteils, der die recreantise des Helden und die durch sie ausgelöste avanture-Fahrt enthält, die als Einheit zu verstehen sind. Es soll dabei nach einer Kurzinterpretation der bisher meist nur beiläufig untersuchten recreantise-Szene, die die Bedeutung der Verfehlung des Helden für die Struktur des Romans herausarbeitet, der Versuch unternommen werden, die wichtigsten literaturwissenschaftlichen Beiträge zur Strukturierung des genannten Romanabschnitts zu ordnen und bewerten. Anschließend sollen Überlegungen zur strukturellen Einordnung der Episode der Joie de la Cort in den zweiten Romanteil angestellt werden - ein Untersuchungsansatz, der bis jetzt nicht systematisch, allenfalls fragmentarisch verfolgt wurde. Die gesammelten und entwickelten Beobachtungen führen dann zu einem neuen Strukturierungsansatz, der einige Elemente aus früheren Ansätzen übernimmt, andere verwirft und vor allem der Joie de la Cort eine andere als bisher angenommene Stellung im Roman zuschreibt. Eine zusätzliche Einzelinterpretation der Abenteuerepisoden verbietet der beschränkte Umfang der Arbeit, die Untersuchung konzentriert sich daher beinahe ausschließlich auf die Analyse der Strukturierung des Romans.