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Der Naturzustand bei Thomas Hobbes und John Locke ein Vergleich

Akademische Schriftenreihe V129997

Bod
Erschienen am 01.06.2009, Auflage: 2. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640349722
Sprache: Deutsch
Umfang: 16

Beschreibung

Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,3, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Werke von Thomas Hobbes und John Locke sind untrennbar mit den historischen Begebenheiten ihrer Zeit verbunden, ja durch diese erst inspiriert worden, ihre Schriften jedoch liefern bis heute viele Anknüpfungspunkte für die heutigen Theoretiker und waren für die Entstehung der modernen Gesellschaft grundlegend. Aus diesem Grund möchte ich mich im Folgenden mit ihren Menschenbildern und der sich daraus ergebenden Entstehungsweise von Staatsgebilden beschäftigen. Nach einem kurzen Abriss der gesellschaftlichen Gegebenheiten ihrer Zeit, möchte ich, in vergleichender Form, näher auf den Naturzustand im Sinne der beiden Theorien von Hobbes und Locke eingehen. Beide lebten im England des 17. Jahrhunderts. Dieses Jahrhundert war durch zwei große Ereignisse geprägt, zum Einen der puritanischen Revolution welche sich in einem von 1642 bis 1649 dauernden Bürgerkrieg manifestierte und an deren Ende Oliver Cromwell eine Republik errichtete und zum Anderen die Glorious Revolution 1688/1689, die England ohne Blutvergießen endlich die ersehnte Stabilität brachte, und die mit dem Sieg des Adels endete. Dieser schuf schließlich eine, in Europa zu diesem Zeitpunkt, einmalige Regierungsform, die der konstitutionellen Monarchie (vgl. Förster 1969). Dies war insofern wichtig für die Entwicklung Europas, dass die reformorientierten Kräfte auf dem gesamten Kontinent dadurch einen enormen Aufschwung erfuhren, was sich letztendlich ein Jahrhundert später in der französischen Revolution niederschlug. Dieses Jahrhundert war geprägt durch große politische Spannungen, gut verständlich also, dass das Denken der damaligen Theoretiker sehr stark um die Beschaffenheit eines Staates und dessen Verbesserung kreiste. Thomas Hobbes betrachtete die Tendenzen seiner Zeit sehr aufmerksam. Er war wegen der drohenden Eskalation eines Bürgerkrieges Mitte des 17. Jahrhunderts sehr besorgt. Mit seinen staatsphilosophischen Schriften versuchte er vor dessen Gefahr warnen und diese so idealsten falls zu vermeiden (vgl. Förster 1969). Besonders hervorstechend bei diesem Vorhaben war sein, nach dem Bürgerkrieg in England 1651 erstmals erschienenes, Werk Leviathan. Die Grundlage von Hobbes Staatslehren war sein christlich geprägtes Menschenbild. Das Leben der Menschen, so Hobbes, sei vor allem durch ein stetes Streben bestimmt, das Streben nach Erfüllung ihrer Ziele, ihrer Begierden, welche hauptsächlich in ihrer Selbsterhaltung und zuweilen nur in ihrem Vergnügen besteh[en] (Hobbes 1996: 103).

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