Beschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Sportwissenschaften ), Sprache: Deutsch, Abstract: Die deutsche Gesellschaft hat sich in den letzten 20 Jahren grundlegend verändert und damit auch das Freizeitverhalten von Jugendlichen und Kindern. Anstatt umfangreiche Bewegungserfahrungen zu sammeln, findet die Wahrnehmung der Umwelt heutzutage immer mehr durch Massenmedien statt. Durch diese Sekundärerfahrungen lernen die Heranwachsenden nur noch das passive Konsumieren und Nachempfinden zu Ungunsten der Eigeninitiative und Kreativität. Das selbständige Handeln und Erleben rückt zusehends in den Hintergrund und die Kinder sind immer weniger in der Lage, selber zu erforschen oder zu begreifen, da sie erhaltene Informationen stetig schlechter verarbeiten können (vgl. Zimmer, 2001, S. 2f ). Empirische Untersuchungen haben in diesem Kontext bewiesen, dass die Bewegungszeit von Schülern nur noch eine Stunde täglich beträgt. Durch langes Sitzen in der Schule und die nachlassende tägliche Bewegungszeit sind bereits schwerwiegende Folgen in der kindlichen Entwicklung festzustellen. Dazu gehören vielfach psychosomatische Störungen, wie Kopf-, Rücken- oder Magenschmerzen sowie Konzentrationsschwierigkeiten, die sich bei 40-70% der Schüler nachweisen lassen. Des Weiteren stellen sich immer häufiger Koordinationsschwächen und Übergewicht ein (vgl. Dordel & Breithecker, 2003, S. 5). Ein Lösungsansatz zur Beseitigung einiger der oben genannten Probleme kommt aus der Neurowissenschaft. Erkenntnisse aus diversen Forschungsprojekten, wie z.B. von Dordel & Breithecker (2003), geben Grund zu der Annahme, dass durch regelmäßige Bewegung die Konzentration und damit die kognitive Leistungsfähigkeit gesteigert werden kann. Ein weiterer entscheidender Faktor gegen den Kampf von Bewegungsmangelerkrankungen war die Entwicklung des Konzepts der Bewegten Schule, initiiert Anfang der 80er Jahre durch den Schweizer Sportpädagogen Urs Illi. Dieses ganzheitliche Konzept versucht über den Schulsport hinaus Bewegung in allen Fächern zu integrieren. So soll mit einem zusätzlichen Angebot an kind- und entwicklungsgerechten Bewegungsräumen im Lebensraum Schule versucht werden, die Schüler zu selbstreguliertem und selbstinitiiertem Spielen und Bewegen anzuregen.folgende Forschungsfrage: Warum sollten Bewegte Pausen im Konzept der Ganztagsschule eingeführt werden? Daher setzt sich die vorliegende Arbeit mit der Problematik auseinander, inwiefern Bewegung als Qualitätsaspekt im ganztägigen Schulkonzept zu einer Verbesserung des Lebensraums Schule für alle Beteiligten beitragen kann.