Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Theologische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser fiktive Dialog, wie man ihn ähnlich wohl heutzutage in den allabendlichen TV-Quiz-Sendungen hören könnte, soll verdeutlichen, weshalb es wohl durchaus legitim ist, eine ganze Seminararbeit allein zur Frau des Hiob zu verfassen. Die Frau des kanonischen Hiobtextes besitzt keinen Namen, ganz im Gegenzug zu den Freunden Hiobs oder den Töchtern am Schluss des Buches. Doch dabei ist ihre Rolle nicht zu unterschätzen. Die antike Rezeption des Hiobbuches hat dies durchaus bemerkt und der unbekannten Frau einiges mehr zugeschrieben als nur einen Namen - zumeist jedoch, um sie in eine negative Rolle zu drängen, die meiner Meinung nach exegetisch durchaus anfechtbar ist. Im hebräischen Text erfährt sie zwar eine dreifache Erwähnung (Hiob 2,9f.; 19,17; 31,10), doch gesteht man ihr nur den einen kurzen Satz zu. In der Tradition wurde die Frau schließlich als diejenige angesehen, die stellvertretend für den Satan Hiob in Versuchung bringen soll, Gott abzuschwören. Bezeichnend wurde für sie der Begriff der adiutrix diaboli, wie ihn Augustinus in einer seiner Predigten gebrauchte. Worauf aber das LXX-Sondergut aufmerksam macht - nicht nur allein Hiob verliert alles. Seine Habseligkeiten und seine Kinder sind schließlich auch die seiner Frau gewesen! Seine Frau ist es schließlich auch, die ihn vor dem Hungertode bewahrt, während er auf seinem Scherbenhaufen vor den Toren der Stadt sitzt, versorgt einzig und allein sie ihn.