Beschreibung
Die weitreichende Frage, was in unserer Gesellschaft als krank und was als gesund zu gelten hat, ist längst keine rein schulmedizinische Debatte mehr. So wird es aufgrund der Forschungsfrage kaum verwunderlich sein, wenn man sich von philosophischer Seite her insbesondere mit den Schriften Friedrich Nietzsches zu diesem Thema beschäftigt. Anders als bei vielen anderen Arbeiten liegt der methodische Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung aber nicht auf der Biographie Nietzsches, sondern auf dessen tatsächlichen Mitteilungen aus dem von ihm zur Publikation autorisierten Gesamtwerk. Aus der vollständigen Erfassung und Aufteilung der relevanten Textstellen ergibt sich so ein dreifacher Krankheitsbegriff, aus welchem sich wiederum systematisch die großen Postulate Nietzsches entfalten lassen. Schließlich wird der Versuch unternommen, das Phänomen "Krankheit" innerhalb einer allgemeinen Begriffsdefinition zu präsentieren. Dies bedeutet mitunter, "Krankheit" nicht als bloßen Gegensatz zu "Gesundheit" zu verstehen, sondern diese viel mehr als einen integralen Bestandteil des physischen und vor allem psychischen Wohlseins zu betrachten. Letztlich erfährt das Leiden dadurch seinen Wert, indem es die Krankheit zu einer Chance der "Selbstüberwindung" und damit einhergehend zu einer Erhöhung des Selbst werden lässt.
Autorenportrait
Magisterstudium der Philosophie, Psychologie und Antiken Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (2007-2013). Spezielle Interessen gelten der Philosophie Friedrich Nietzsches, dem französischen Existenzialismus sowie der Analytischen Psychologie nach Carl Gustav Jung.