Beschreibung
Obwohl für jeden Menschen Fehler zum Alltag gehören, waren sie in der Schule lange unerwünscht. Erst in den letzten Jahrzehnten wird in der Bildungswissenschaft zunehmend das Potential des Fehlers als Lernchance in der Berufswelt sowie in der Ausbildung erkannt, und aus neueren Studien werden Schlussfolgerungen für eine positive Fehlerkultur im Unterricht gezogen. In etwa zeitgleich entwickeln sich Konzepte zur Begabungs- und Begabtenförderung, die durch vermehrten Einsatz offener und selbstgesteuerter Lernformen zwar auch auf die Notwendigkeit eines Lernens aus Fehlern und eine dementsprechende Fehlerkultur hinweisen, diese jedoch zu wenig explizieren. Hier wird deshalb zunächst die Theorie des "negativen Wissens", das als Resultat eines Lernens aus Fehlern bedeutsam für weitere Lernprozesse erscheint, vorgestellt und die Elemente einer allgemeinen Fehlerkultur im Unterricht werden erläutert. Anschließend an die Darstellung ausgewählter Konzepte der Begabungs- und Begabtenförderung, werden die Elemente einer positiven Fehlerkultur mit den Kriterien der Begabungs- und Begabtenförderung systematisch in Beziehung gesetzt, und auf die zentralen Merkmale einer positiven Fehlerkultur im begabungs- und begabtenfördernden Unterricht zugespitzt.
Autorenportrait
Bianca Lehner, Dipl.-Päd., MA: Lehramtsstudium für Englisch und Geografie an der Pädagogischen Hochschule des Bundes Linz.Masterstudium Gifted Education - Begabungs- und Begabtenförderung an der Donau-Universität Krems.Lehrerin am Agrarbildungszentrum Lambach, OÖ.