Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Seminar für Katholische Theologie), Veranstaltung: Das Antlitz Gottes Zur Theologie der Bildlosigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll es um die Erörterung des Verhältnisses von Religion und Ästhetik bei Sören Kierkegaard gehen. Dabei geht es in der Ästhetik um die Frage, ob das Sinnliche Erkenntnismittel des Menschen ist und ob sich über das Sinnliche Gott erkennen lässt. Im Besonderen soll hier der Punkt diskutiert werden, ob sich Gott durch die Ästhetik in der Kunst erfassen lassen kann.
Der Begriff Ästhetik leitet sich ab vom Griechischen aisthesis und bedeutet u.a. Wahrnehmung. Diese ursprüngliche Wortdeutung von Wahrnehmung liegt den folgenden Ausführungen zugrunde; es geht also um die Frage, wie groß der Einfluss der Sinnlichkeit des Menschen für den Erkenntnisprozess ist.
Es wird deutlich werden, dass die Ästhetik ein wichtiger Bestandteil Kierkegaards Anthropologie ist, denn sie ist ein Stadium der Menschwerdung und somit Grundvoraussetzung für den Erkenntnisprozess in Form von Selbsterkenntnis des Menschen und unabdingbar für die damit verbundene Gotteserkenntnis. Die Ästhetik wird also aufgegriffen als Wahrnehmungslehre, als erörternde Frage, ob der Mensch das, was seine Sinne aufnehmen, für wahr nehmen kann.
Wenn Gott in seinem Sohn Jesus Christus Fleisch wird, die Gestalt eines Menschen annimmt, dann ist zu prüfen, wie sich diese Bewegung Gottes zum Menschen hin für das Leben der Christen auswirkt. Da Jesus Christus in seiner Menschwerdung auch die Leiblichkeit des Menschen erlöst hat, spielt diese Leiblichkeit für die Frage des Glaubens und für die Anthropologie eine besondere Rolle und kann keinesfalls ausgeklammert werden. Im Prinzip könnte man sagen, dass im Folgenden die sinnliche Wahrnehmung von geistiger/idealistischer und irdischer/materieller Welt gegenübergestellt, bewertet und analysiert wird.
Es wird zu fragen sein, inwiefern die Offenbarung Gottes, also die Verkörperlichung des Geistigen und somit auch Absoluten, als Argumentationspunkt für eine Darstellung des Göttlichen in der Kunst gelten kann. Zumal sich die Kunst u.a. auch an dem Materiellen orientiert und auch heranziehen muss. Kann es überhaupt möglich sein, dass sich Kunst allein in geistigen Sphären bewegt, völlig unabhängig von der irdischen Wahrheit?
Ist das irdisch Schöne in der Lage, die Sinne des Menschen anzusprechen und zu verzaubern und kann es einen Bezug zu Gott herstellen, oder nimmt das irdisch Schöne den Menschen derart gefangen, so dass der Mensch den Blick darüber hinaus nicht mehr auf Gott zu lenken vermag?
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