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Europäischer Führungsanspruch und Mission Civilisatrice - Die politische und öffentliche Wahrnehmung Frankreichs in der Bundesrepublik Deutschland zur Zeit des Algerienkrieges

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Erschienen am 18.05.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638686389
Sprache: Deutsch
Umfang: 112 S., 1.77 MB
Auflage: 1. Auflage 2007
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Format: PDF
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut der FU Berlin), Sprache: Deutsch, Abstract: Frankreich zeigt sich als Land, das sich gern und viel mit sich selbst beschäftigt, vor allem mit seiner Vergangenheit (wenn auch nicht immer mit der ganzen) und mit seiner Zukunft. Anders als in der Bundesrepublik füllen historische, soziologische und politologische Selbstbetrachtungen große Flächen in den Buchläden. Die Zunft der Politologen, Soziologen, Historiker, Philosophen und auch Politiker, die das Land ununterbrochen diagnostizieren und positionieren, gerhören nicht nur zu den omnipräsenten Diskurssubjekten, sondern sind auch die vielgelesenen Stars der Republik und schon immer Teil ihres Kultes, ihrer Rituale, ihres Prestiges und ihrer Institutionen1. Vieles, was auch bisher schon kontrovers diskutiert wurde, wie etwa die Vichy-Vergangenheit, konnte meist in einem republikanischen Diskurs aufgefangen 2 werden, das heißt, hinsichtlich der republikanischen Werte geprüft, gedeutet, bewertet und politisch instrumentalisiert werden. Doch nun, so scheint es, steht die Republik als Ganzes auf dem Prüfstand und es wird schonungslos hinterfragt, wie ernst sie es selbst mit ihren Werten nimmt bzw. ob sie es jemals ernst genommen hat. Die Erschütterungen Frankreichs und seines Selbstverständnisses sind gewaltig: Die Debatten der Jahre 2000 und 2001 um die Rolle Frankreichs in der Sklaverei3, das französische Nein zur europäischen Verfassung, die Kolonialismus-Debatte anlässlich des Gesetzes vom 23.2.20054, die brennenden Vorstädte des November 2005, die gewalttätigen Proteste gegen den CPE5 im Frühjahr 2006 und schließlich die Clearstream-Affäre, die einen ganzen Sumpf von Korruption und Patronage zu Tage fördert. Im Gefolge eines Krieges der Erinnerungen6 wird auch die Vichy-Debatte neu entfacht und sogar der Anteil Frankreichs am deutsch-französischen Antagonismus nach 1870/717 und der persönliche Anteil der nationalen Ikone Napoleon I an der Sklaverei auf den Prüfstand gehoben. Man könnte meinen, kein Stein bliebe mehr auf dem anderen und viele sehen das Ende der V. Republik bereits gekommen. Es scheint, als bedingten sich Zeiten revolutionärer Umbrüche einerseits und Zeiten gesellschaftlicher Unbeweglichkeit und rückwärtsgewandter Konservatismus8 andererseits.

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