Beschreibung
Fragestellung
Die Europäische Union ist durch die Minimierung der Grenzen der Mitgliedsstaaten, der Entwicklung zum Freien Markt und der übergreifenden Kooperation seiner Mitgliedstaaten charakterisiert. Eine sich andeutende These lautet demzufolge, dass sich der europäische Handlungsraum öffnet. Das Schengenabkommen als Beispiel des Schutzzollabbaus und der Grenzverminderung, die Statusorientierung von Kommunikationsmöglichkeiten und ein zuverlässiger und schneller Network Access sind Anzeichnen dafür, dass Europa einer Schließung den Rücken zukehrt. Vor allem Lebensstile unterliegen einem Wandel, der auf die Vereinheitlichung der Mitgliedstaaten beruht. Technologien, Produkte, Sitten und nicht zuletzt Menschen überschreiten die innereuropäischen Grenzen nahezu barrierenfrei. Einige Grenzübergänge existieren nur noch ruinär. Europaweite Wirtschaftsrichtlinien, ein durch die Digitalisierung und Globalisierung erweiterter Kommunikationsbegriff, aufstrebender Individualismus, sowie Streben nach Freiheit und Grenzenlosigkeit unterstreicht eine Öffnung des sozialen Handlungsraumes Europa.
Aufbau der Arbeit
In der vorliegenden Arbeit ist es nun mein Ziel, ausgewählte Schnittstellen und Elemente aufzuarbeiten um an ihnen den Prozess der Öffnung in Europa nachzuzeichnen.
Unter der folgenden Kapitelüberschrift Theorie der Öffnung in sozialen Handlungsräumen verbirgt sich die Auseinandersetzung mit Richard Münchs Theorien veröffentlicht in "Code, Struktur und Handeln" (1990) und "Offene Räume" (2001). Die Wahl des Modells nach Münch für das Beschreiben der Öffnung Europas hat den Vorteil, von einem allgemeinen Bezugsrahmen aus mit allgemeinen soziologischen Aussagen von verschiedenen Seiten einer Gesellschaft der Problematik entgegen zu gehen. In Kapitel drei sollen anhand der Gesellschaftselemente Markt, Politik und Kommunikation ein Öffnung auf den europäischen Raum verfolgt werden. Anschließend werde ich mich mit der Problematik der sich öffnenden Grenzen beschäftigen, um schließlich mit der europäische Integration/ europäischen Identitätsbildung und mit einer Schlussbemerkung abzuschließen.
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