Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Universität Trier (Fachbereich III - Alte Geschichte), Veranstaltung: Julian Apostata - Reichs-, Gesellschafts- und Religionspolitik im 4. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenige der vielen römischen Kaiser haben die Gemüter von Zeitgenossen und Nachwelt so beschäftigt wie Flavius Claudius Iulianus, besser bekannt unter seinem wenig schmeichelhaften Beinamen Julian Apostata. Natürlich haben vor allem seine erfolglosen religiösen Restaurationsversuche die Phantasie der Menschen beflügelt - aber auch sein früher Tod in den fernen Gegenden Persiens verleiht ihm eine romantische Aura, die Vergleiche mit Alexander dem Großen geradezu herausfordert. In Wirklichkeit war Julian alles andere als ein Alexander: er war im Gegenteil ein tüchtiger und äußerst fleißiger Herrscher, der seine ganze Energie aufwand, um das Römische Reich nach seinen Vorstellungen umzugestalten und in seiner Position zu festigen. Aus diesem Grund zog er auch in seinen unheilvollen Perserkrieg: nicht um wie Alexander ferne Länder zu erobern, sondern um das ihm anvertraute Reich wieder zu alter Größe zu führen. Auf diesen Perserfeldzug hat man im Laufe der Jahrhunderte viel Zeit und viel Tinte verwandt und die Meinungen gehen hier mindestens ebenso weit auseinander wie bei anderen Bereichen seiner kurzen Regierungszeit. Historiker können allerdings nur in Ausnahmefällen über die Verhältnisse ihrer eigenen Zeit hinaus sehen und so erstaunt es nicht, dass die Perserpolitik Julians, je nachdem in welchem Zeitalter die Urteile gefasst wurden, äußerst unterschiedlich bewertet wurde. Es ist jedoch ein Fehler, Julian als alleinstehendes Phänomen zu sehen: seine Persönlichkeit erklärt sich aus der Epoche, in der er aufgewachsen ist, die ihn geprägt hat und auch seinen Perserfeldzug muss man im Kontext seiner Zeit sehen. Wie genau Julians Perserpolitik aussah, was die Ziele und Hintergründe seines berühmtberüchtigten Kriegszuges sind, woran dieser scheiterte und vor allem auch inwiefern sich dieses Scheitern aus den Bedingungen seiner Zeit erklären lässt und erklärt werden muss, soll im Folgenden deutlich werden.
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