Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,5, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Veranstaltung: Hauptseminar Kultur und Konsum im Zeitalter der Aufklärung, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Bundesrepublik Deutschland werden jedes Jahr rund 12 Millionen Tonnen Kartoffeln auf 254.000 ha Agrarfläche geerntet. Jeder Einwohner konsumiert jährlich ca. 72 kg Kartoffeln, davon etwa 30 kg weiterverarbeitet zu Pommes Frites, Chips, Reibekuchen oder Schnaps. Im Mittelpunkt dieser Hausarbeit soll, neben der Darstellung der Geschichte der Einführung der Kartoffel und der Darstellung der Agrarkrisen im 18. Jahrhundert, eine Überprüfung des Zusammenhanges zwischen der Einführung und der Agrarkrise von 1770/ 74 stehen. Hierzu gehe ich in einem ersten Teil, nach einem kurzen Exkurs über die allgemeinen Strukturen der Agrarwirtschaft des 18. Jahrhunderts, auf die Gründe und Auswirkungen der Agrarkrise von 1770/ 74 ein. In einem zweiten Teil versuche ich, die drei Phasen der Einführung der Kartoffel in Europa und Deutschland mit dem Schwerpunkt der Kartoffel als Feldpflanze im 18. Jahrhundert darzustellen.In beiden Teilen nutze ich Daten- und Quellenmaterial des Fallbeispiels des geographischen und politischen Raumes Lippe, um am Ende auf den in der wissenschaftlichen Literatur immer wieder herangezogenen Zusammenhang der Einführung der Kartoffel mit der Agrarkrise von 1770/ 74 einzugehen.Neben den Schriften von Wilhelm Abel über Agrarkrisen in Deutschland und Europa für den ersten Teil sind noch einige Klassiker über die Geschichte der Kartoffel zu nennen, die ich als herausragende Literaturhilfen nutzen konnte. So stechen hier v.a. die Pionierarbeiten von Wilhelm Fueß über die Einführung der Kartoffel in Deutschland (1938) und von Redcliffe N. Salaman über die Einführung der Kartoffel auf den britischen Inseln (1949) hervor. Es ist bemerkenswert, daß es zur Kartoffelgeschichte eine Unmenge von Arbeiten der jüngeren Zeit gibt, die sich mit dem Thema in lokalen Bereichen beschäftigen. Besonders in heimatkundlichen, also eher unwissenschaftlicheren Schriften sind diese häufig zu finden. Für Lippe habe ich so zwei Arbeiten von H. Muth und Hermann L. Schäfer aus dem Lippischen Dorfkalender und aus Heimatland Lippe berücksichtigt. Hier liest man zwar sehr interessante Anekdoten, die in der wissenschaftlicheren Literatur nicht erwähnt werden, doch fehlen leider meistens jegliche Quellenhinweise, was beim Umgang mit diesen entsprechend berücksichtigt werden muß.Für die Kapitel, die sich mit Lippe beschäftigen, konnte ich allerdings auch selbst auf Primärquellen aus dem Nordrheinwestfälischen Staatsarchiv Detmold zurückgreifen.
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