Beschreibung
Essay aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wer oder was FLIRT nicht ist& doch sein könnteFLIRT, FIIRT, FLIRT ... wer wollte ihn nicht haben - Und: FLIRT as FLIRT can ... weil: FLIRT ist wohl immer das Dritte: Weder unverbindlich-routinisiertes wechselseitiges blickiges Abgreifen. Noch wohlüberlegtes strategisches, auch professionell unternommnes, Angebaggere als zielhafte genitale Anmache. Insofern gilt für FLIRT das Moment der Zufälligkeit des Möglichen. Drückt FLIRT immer auch "Möglichkeitssinn" (Robert Musil) aus: Das, was sein/werden könnte. Und ebensowenig wie vernünftig ist, was wirklich ist, ist Unwirkliches unvernünftig. Im übrigen gilt auch& gerade im Zeitalter mediengestützter& kunstweltiger Virtualitäten das Thomastheorem: "Wenn Menschen Situationen als wirklich definieren, dann sind diese in ihren Folgen wirklich." (William I. Thomas)FLIRT kann wie Sie sofort aus den erstbeiden Dialogen dieses Essay erkennen werden zweierlei n i c h t. Erstens: "Ich würd schon gern mal mit Ihnen flirten -" "Aber ich bin doch verheiratet." Und zweitens: "Hätten Sie Lust, sich an unsern Tisch zu setzen, mein Kollege würd schon gern mit Ihnen flirten -" "Ganz bestimmt nicht."Vermutlich gäbs ohne Augen keinen FLIRT, jedenfalls wie ich ihn mag: "Mit den Augen erschliesst sich die Welt" (0scar Kokoschka). Mit unseren AuGen beginnen wir West-, Mittel-, Süd- und Osteuropäer/innen jeden FLIRT. Alles andere ist Plastik- und/oder Schrumpfwelt, beständige Wiederkehr immergleicher Gesichts-, Kontur- und Geruchslosigkeit, künstliche Virtualität& Antiflirt. Hingegen gilt: n FLIRT in Ehren / sollt niemand verwehren. Und: Wer nicht liebt FLIRT, Wein und Gesang / der bleibt n Narr sein Leben lang.
Autorenportrait
Richard Albrecht ist Sozialwissenschaftler (Dr.phil.; Dr.rer.pol.habil.), Sozialpsychologe, Autor und Ed. von rechtskultur.de.
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