Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: gut, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Veranstaltung: Hans Magnus Enzensberger - Lyrik, Epik, Essayistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Hans Magnus Enzensberger ist zweifellos einer der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren der Gegenwart, aber er ist zugleich auch einer der Vielseitigsten. Die Bandbreite seines Schaffens reicht von der Lyrik über die Essayistik bis hin zur Kinderliteratur. Dabei kommt immer wieder eine Leidenschaft Enzensberger zum Ausdruck: Die Mathematik. Doch warum schreibt und veröffentlicht ein Autor, der nach eigener Aussage ganz und gar kein Mathematiker, ja sogar ein hoffnungsloser Laie ist, immer wieder Gedichte, Essays und sogar Bücher über die Mathematik, wenn er schon froh sein muss, wenn er kapiert, worum es eigentlich geht? Weil er von ihr fasziniert ist, obwohl oder vielleicht auch gerade weil er ihr eigentlich mit Unverständnis gegenüber steht. Ganz ähnlich geht es dem Leser der Enzensbergerschen Mathematischen Schriften, denn es gelingt Enzensberger, seine eigene Faszination in seinen Werken an den Leser zu vermitteln. Er schafft es, die anfängliche Skepsis und das anfänglich sicher meistens vorhandene Unverständnis seiner Leser in Faszination umzuwandeln und ihnen immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern. Die Leichtigkeit der mathematischen Lektüre macht vor allem den Zahlenteufel zu einem Lesevergnügen. Aber auch Enzensbergers Vortrag Zugbrücke außer Betrieb sorgt durch seine Scharfsinnigkeit und feine Ironie mehrfach für echtes Amüsement. Auch das Ergebnis einer Spielerei Enzensbergers, die Einladung zu einem Poesie-Automaten, sicherlich der schwierigste, weil nüchternste dieser drei Haupttexte, die dieser Arbeit zugrunde liegen, fasziniert. Um zu zeigen, dass sich Enzensbergers Faszination für die Mathematik durch alle Gattungen seiner Schriften zieht, werden die drei Haupttexte durch ein Gedicht und ein Essay Enzensbergers ergänzt. Die Arbeit wird die unterschiedlichen Annäherungsweisen Enzensbergers an die Mathematik nachzeichnen, mal wissenschaftlicher, mal humoristischer, ganz so, wie auch Enzensberger selbst verfährt, und die Bedeutung der Wissenschaft für die Poesie wie auch der Poesie für die Wissenschaft herausarbeiten. Die Titelwörter Faszination und Unverständnis werden dabei der rote Faden dieser Arbeit sein.
Falls das Unverständnis für die Mathematik deren Faszination in dieser Arbeit übertreffen sollte, mögen die Worte des Zahlenteufels beruhigen: Die meisten Mathematiker können überhaupt nicht rechnen. Für so was gibt es doch Taschenrechner.
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