Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 2.0, Universität Münster (Soziologie), Veranstaltung: Soziologie Sozialer Ungleichheit, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Eine realistische Betrachtung dertatsächlichen Gegebenheiten zeigt aber recht deutlich, dass dasdeutsche Bildungssystem, als Verteilungsinstanz formalerBildungsabschlüsse, noch weit von seinem Anspruch aufChancengleichheit entfernt ist. Da aber Erfolg im Bildungssystemund das Erlangen formaler Bildungsabschlüsse direkte Auswirkungenauf den sozialen Status der Individuen haben, bedeutet eine ungleicheVerteilung von Bildungschancen eine Reproduktion sozialerUngleichheit.Der Schule als gesamtgesellschaftliche Institution, die vor derAufgabe steht verschiedenste soziokulturelle Gruppen zu integrierenund durch ihre Beurteilungsgsfunktion wiederum nachBildungserfolg zu separieren und somit soziale Ungleichheit zuproduzieren, steht daher eine besonders in der Verantwortung, sichmit der Problematik der Chancenungleichheit verschiedener sozialerSchichten, beziehungsweise soziokultureller Milieusauseinanderzusetzen. Es scheint jedoch, dass die Schule nicht nurindirekt mit dem Problem der sozialen Benachteiligung einigerSchülergruppen konfrontiert wird, sondern durch ihre generelleKonzeption und durch im Unterricht tagtäglich auftretende kulturellbedingte Missverständnisse und Benachteiligungen seitens desLehrpersonals, aktiv an der Reproduktion sozialer Ungleichheitbeteiligt ist und damit die Chancenungleichheit verschiedenersozialer Gruppierungen produziert.Ich werde mich im Folgenden mit dem Begriff der Chancengleichheitund der damit verbundenen Problematik auseinandersetzen und dieStrukturen der sozialen Ungleichheit im deutschen Bildungssystemdarstellen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse werde ichPerspektiven eines sozial integrierenden, also die Problematik derChancenungleichheit erkennden und bekämpfenden Bildungssystemsdarstellen, das aktiv die Reproduktion sozialer Ungleichheit zuverringern versucht. Aus dieser Konzeption heraus ergeben sichForderungen an verschiedene Handlungsträger des Bildungswesens.So wird sowohl die Politik angesprochen, strukturelleRahmenbedingungen zu schaffen die dem Abbauherkunftsspezifischer Bildungschancenungleichheit dienen, als auchdie Bildungsinstitutionen selber und deren Vertreter, dasLehrpersonal, das gefordert ist im täglichen Unterricht sich derProblematik der Reproduktion sozialer Ungleichheit bewusst zumachen, das eigene Handeln unter diesem Gesichtspunkt zureflektieren und Maßnahmen zu treffen um Chancenungleichheitabzubauen.
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