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Zur Vereinbarkeit der Erziehungsziele türkisch-islamischer Migranten mit den Erziehungszielen in Deutschland

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Erschienen am 04.02.2002
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638111478
Sprache: Deutsch
Umfang: 76 S., 0.54 MB
Auflage: 1. Auflage 2002
E-Book
Format: PDF
DRM: Nicht vorhanden

Beschreibung

,,Das Türkentum ist unser Körper, unsere Seele ist der Islam. Ein seelenloser Körper ist ein Leichnam." Dieser Aussage stimmten laut einer repräsentativen Umfrage der Forschergruppe HEITMEYER/MÜLLER/ SCHRÖDER (1995) 57% der 1221 befragten in Deutschland lebenden türkischen Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren zu. 41% sind sogar dazu bereit, als militante Muslime körperliche Gewalt gegen ,,Ungläubige" einzusetzen.Aussagen wie diese, steigende Zahlen beim Ausländeranteil der Kriminalstatistik, die Verbreitung militanter ausländischer Gruppierungen und gescheiterte Ausländerintegrationsprojekte sind nach Ansicht einiger SPIEGEL-Autoren (1997) Grund genug, die ,,multikulturelle Gesellschaft" generell als gescheitert zu bezeichnen. Sie mißachten dabei allerdings zwei grundsätzliche Faktoren:- Jede Gesellschaft der Erde ist multikulturell. OBERNDÖRFER (1996, S.37ff.) weist darauf hin, daß ,,alle Kulturen (...) sich vielmehr in einer langen Geschichte kulturellen Austausches grenz- und völkerübergreifend gebildet" haben.- In einer kulturell pluralistischen Gesellschaft sind Konflikte unausweichlich vorprogrammiert. ,,Kulturelle Homogenität im Sinne fugenloser, konfliktfreier Übereinstimmung kultureller Werte hat es nie und nirgendwo gegeben." (ebd.)Wir haben also gar nicht die Wahl, ob wir die multikulturelle Gesellschaft haben wollen oder nicht, denn sie ist bereits Realität. Die entscheidende Frage ist vielmehr, wie wir das Zusammenleben mit Millionen von Menschen aus anderen Ländern organisieren wollen. (vgl. GEIßLER 1991)Schon seit dem 19. Jahrhundert besteht ein Interesse am Phänomen ,,Migration", damals war Deutschland allerdings ein Auswanderungsland (allein ca. 5 Millionen deutsche Auswanderer in die USA). Dies änderte sich ab der Reichsgründung von 1871, Deutschland wurde zum Einwanderungsland, indem bis zum 1. Weltkrieg 1,2 Millionen ausländische Arbeiter rekrutiert wurden. Seit dem 2. Weltkrieg kamen ca. 15 Millionen Aussiedler mit deutscher ,,Volkszugehörigkeit" nach Art. 116 GG und Übersiedler aus der ehemaligen DDR in den westlichen Teil der Bundesrepublik. Seit den 60er Jahren wanderten ca. 4,6 Millionen Ausländer (in der Mehrheit als Gastarbeiter) nach Deutschland ein. (vgl. NUSCHELER 1995)Die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Ausländer betrug zu Jahresbeginn 1996 ca. 7,2 Millionen, unter ihnen sind ca. 2,7 Millionen Moslems, davon sind mehr als zwei Millionen aus der Türkei (vgl. LEDERER 1997).

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