Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: sehr gut, Universität Wien (Philosophisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Bernhard ist mit dem Roman "Frost" 1963 ein Durchbruch gelungen, dem ein Aufstieg folgte, der ihn zum fixen Bestandteil der deutschsprachigen Literatur- und Schauspielszene werden ließ. Seine Helden sind "elitäre Geistesmenschen", die sich über die Aussichtslosigkeit ihrer Bemühungen keiner Illusionen hingeben und ihren schicksalhaften menschlichen, beruflichen bzw. politischen Verstrickungen letztendlich auch nicht entgehen können. Es ergibt sich nun die Frage, ob hinter diesen ewig gleichen Figuren Bernhard selbst und eine kohärente Philosophie steckt oder ob er aus Opportunismus einen einmal erfolgreichen Charakterentwurf perpetuiert. Der Autor kommt zur Auffassung, dass diese Charaktere die Befindlichkeiten Bernhards sehr genau widerspiegeln, jedoch als Repräsentanten allgemein gültiger, philosophisch untermauerter Lebensentwürfe weder gesehen werden wollen noch brauchbar erscheinen. Den Vorwurf des Opportunismus kann man Bernhard dennoch nicht machen. Er hat sich allen Versuchen, sich politisch vereinnahmen zu lassen, stets entzogen und seine Kritik gleichmäßig auf alle politischen Lager verteilt.
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