Beschreibung
Der Italowestern entsteht nicht, wie oft behauptet, in Abgrenzung, sondern in grundlegender Kontinuität zum US-Western. Dennoch handelt es sich um ein innovatives und eigenständiges Genre. Durch eine Analyse herausragender Werke und Äußerungen der Autoren wird hier aufgezeigt, wie sich seine Ausformung gestaltet. So kann der Gebrauch verschiedenster Quellen entschlüsselt werden: James Bond, die italienische Oper und ihre Verfilmungen, der Sturm und Drang, der Katholizismus, die Kriminalromane Mickey Spillanes bis hin zur Selbstpersiflage in den Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill. Als entscheidender Faktor für den Erfolg und die kreative Originalität der Gattung erweist sich dabei deren fundamentale Orientierung an den Bedürfnissen und thematischen Vorlieben des Publikums.
Autorenportrait
Matthias Bürgel, geboren 1980 in Wermelskirchen, Studium der Romanistik, Anglistik sowie Mittleren und Neuen Geschichte in Köln und Florenz; 2011 Abschluss des Trinationalen Promotionsstudienganges Italianistik der Universitäten Bonn, Florenz und Paris (Sorbonne IV).
Inhalt
Inhalt: Genese und Entwicklung des Genres – Das italienische Genrekino – Hypertextualität als grundlegendes Gestaltungsmerkmal – Gewaltdarstellung – Kontinuität zum US-Western – Religiöse Bezüge – Western als «große Oper» – Briganten – Sturm-und-Drang-Heroen – Erlösungsparabeln – Mickey Spillane – Politische Inhalte – James Bond – Persiflage.